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26. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2008)

06.01. bis 09.01.2008, Engelberg

Suprathel® als Therapieoption bei exfoliativ nekrotisierenden Dermatitiden

Meeting Abstract

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  • A. Sandner - Klinik für Plastische, Ästhetische u. Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Offenbach
  • H. Menke - Klinik für Plastische, Ästhetische u. Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Offenbach

DAV 2008. 26. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Engelberg, 06.-09.01.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dav32

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dav2008/08dav32.shtml

Veröffentlicht: 30. Juni 2008

© 2008 Sandner et al.
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Text

Akute, exfoliative und nekrotisierende Dermatitiden sind seltene, dramatisch verlaufende Erkrankungen mit hoher Morbidität und Mortalität. Man geht heute davon aus, dass es sich bei den verschiedenen Formen der TEN um die gleiche Krankheitsentität mit unterschiedlicher Ausdehnung handelt. Die TEN ist meist medikamentenassoziiert. Ätiologisch wird ein angeborener oder erworbener Enzymdefekt der Phase-II-Deaktivierung von Medikamenten diskutiert. Grundlegender Mechanismus der TEN ist eine nicht-inflammatorische, energieabhängige Form des Zelluntergangs. Nach einer Prodromalphase mit unspezifischen Krankheitssymptomen folgt eine Latenzphase mit sich anschließendem generalisiertem Erythem aus konfluierenden Eruptionen oder Maculae. Pathognomonisch ist das Nikolski-Phänomen. Wichtigste therapeutische Maßnahme ist die Unterbrechung der Zufuhr des auslösenden Agens. Spezifische Therapien sind bisher nicht etabliert. Das Offenbacher Wundmanagementkonzept zur Behandlung der TEN beinhaltet das stumpfe, oberflächliche Débridement aller befallenen Bereiche sowie die Abdeckung der extrem fragilen Dermis mit Suprathel®, einer resorbierbaren, mikroporösen Membran. Diese reduziert den Wundschmerz, die Infektionsgefahr und den Flüssigkeitsverlust, schafft ein optimales Milieu für die Reepithelisierung und ermöglicht die Mobilisation der Patienten. Am 07.02.2007 wurde eine Patientin mit dem Vollbild einer TEN stationär aufgenommen. Dem Standardprotokoll folgend wurden die Wundflächen nach dem Débridement mit Suprathel® bedeckt. Unter dieser Therapie kam es zu einer vollständigen und reizlosen Reepithelisierung, so dass wir die Patientin in die ambulante Weiterbetreuung entlassen konnten. Wir erachten die Oberflächentherapie der TEN als ein adäquates und erfolgreiches Therapiekonzept bei der Behandlung dieses schweren Krankheitsbildes.