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MIGS: Xen (ab interno) vs. Microshunt (ab externo)
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Veröffentlicht: | 14. November 2022 |
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Patienten und Methoden: Diese monozentrische, retrospektive, interventionelle Vergleichsstudie wurde an der Augenklinik der Universität München (LMU) durchgeführt. Einschlusskriterien waren Operationen mit XEN oder Microshunt zur Behandlung eines moderaten bis schweren Offenwinkelglaukoms (OWG). Ausgeschlossen wurden kombinierte Verfahren mit einer Cataract-Operation und unzureichend postoperative Daten. Primärer Endpunkt war die Senkung des intraokularen Drucks (IOD) nach 4 Monaten. Sekundäre Endpunkte waren die Reduktion der Glaukom-Medikation, die Needling-Rate sowie intra- und postoperative Komplikationen.
Ergebnisse: 97 Augen von 89 Patienten haben entweder einen Microshunt (n=42) oder XEN (n=55) erhalten, um den IOD beim OWG zu senken. Die Senkung des IOD nach 4 Monaten war in beiden Gruppen signifikant (9,2 mmHg versus 6,8 mmHg, p<0,001), mit einem höheren IOD-senkenden Effekt in der Microshunt-Gruppe (p=0,001). Eine signifikante Reduktion der Glaukom-Medikation wurde in beiden Gruppen erreicht (p<0,001), allerdings deutlicher in der Microshunt-Gruppe (p=0,001). Die Needling-Rate lag bei 9,5% in der Microshunt und 23,6% in der XEN-Gruppe. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse waren eine transiente Hypotonie (<5 mmHg) ohne Unterschied in den Gruppen, gefolgt von einem IOD-Anstieg mit einer statistisch höheren Inzidenz in der XEN-Gruppe (p=0,04).
Schlussfolgerungen: Microshunt und XEN sind effektive und sichere Verfahren zur Senkung des IOD und Reduktion der Glaukom-Medikation beim OWG. In Bezug auf die Effektivität und Needling-Rate scheint der Microshunt im Vergleich zum XEN in der frühen postoperativen Phase von Vorteil zu sein.