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GMS Medizin — Bibliothek — Information.

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

Mitteilungen aus der Arbeitsgemeinschaft Evidenzbasierte Medizin der AGMB

News from the working group on evidence-based medicine within AGMB

Mitteilung

  • corresponding author Marc von Gernler - Universität Bern, Universitätsbibliothek, Bibliothek Medizin, Bern, Schweiz
  • Evamaria Krause - Universität Augsburg, Universitätsbibliothek, Teilbibliothek Medizin, Augsburg, Deutschland
  • Lorena Cascant Ortolano - Universitätsbibliothek Mainz, Bereichsbibliothek Universitätsmedizin, Mainz, Deutschland

GMS Med Bibl Inf 2024;24(1):Doc02

doi: 10.3205/mbi000585, urn:nbn:de:0183-mbi0005855

Veröffentlicht: 13. September 2024

© 2024 von Gernler et al.
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Zusammenfassung

Die Arbeitsgemeinschaft Evidenzbasierte Medizin (AG-EBM) der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB) feiert im Jahr 2024 ihr fünfjähriges Bestehen. In den Jahren 2023 und 2024 setzt sie ihre Arbeit in virtuellen Fortbildungsmeetings fort. Auf der Jahrestagung der AGMB 2024 in Mainz wird wie die Jahre zuvor ein Treffpunkt stattfinden, der allen Interessierten die Gelegenheit gibt, sich über die Arbeit der AG zu informieren und auszutauschen.

Schlüsselwörter: Medizinbibliothekar:innen, systematische Literatursuche, evidenzbasierte Medizin, Fortbildung

Abstract

The working group Evidence-Based Medicine (AG-EBM) of the German Medical Library Association (AGMB) celebrates its fifth anniversary in 2024. It continues its work in the years 2023 and 2024 in the form of virtual meetings. The group meeting of the AG-EBM at the annual conference of the AGMB 2024 in Mainz provides an opportunity to get in touch with the group and its members.

Keywords: medical librarians, systematic literature search, evidence-based medicine, training


Einleitung

Die Arbeitsgemeinschaft Evidenzbasierte Medizin (AG-EBM) hat sich innerhalb der fünf Jahre seit ihrer Gründung auf der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen e.V. (AGMB) 2019 in Göttingen zu einer Instanz für den regelmäßigen kollegialen Austausch und die Fortbildung zu Themen der Evidenzbasierten Medizin (EBM) innerhalb der AGMB entwickelt, ganz im Sinne ihrer Gründungsidee.

Die Einstiegshürden sind bewusst niedrig gehalten: Jedes Mitglied der AGMB (https://agmb.de/de_DE/mitglied-werden) kann der AG-EBM einfach über deren Mailingliste (https://lists.uni-mainz.de/sympa/info/agmb-ag-evidenzbasierte-medizin) beitreten. Es gibt keinen Mitgliederbeitrag und keine Verpflichtungen. Aktuell (Stand April 2024) zählt die AG 85 Mitglieder.

Die interne Webseite der AG-EBM verzeichnet die offiziellen AG-Mitglieder (https://agmb.de/de_DE/ag-ebm-intern) und beherbergt hilfreiches Arbeitsmaterial (Präsentationen, Folien, Schulungsmaterialien), welches von Mitgliedern der AG-EBM zur Verfügung gestellt wurde. Der Zugriff setzt die Mitgliedschaft in der AGMB voraus.


Aktivitäten der AG-EBM

Auf der Jahrestagung der AGMB 2023 hat sich die AG-EBM wieder bei einem so genannten Treffpunkt getroffen. Dort wurde kurz über die Aktivitäten der AG-EBM seit der letzten Jahrestagung berichtet: Sabine Buroh (Klinikum Freiburg) war seit 2020 eine der drei Sprecher:innen der AG und hat auf der Jahrestagung 2023 ihr Sprecherinnenamt an Evamaria Krause (Universität Augsburg) übergeben. An dieser Stelle geht ein herzlicher Dank an Sabine Buroh für die tolle Zusammenarbeit!

Im Jahr 2023 sind im Rahmen der Arbeit der AG drei Artikel erschienen [1], [2], [3]. Die Sprecher:innen regten an, in Zukunft enger mit der Special Interest Group Evidence-Based Information der European Association for Health Information and Libraries (EAHIL, https://eahil.eu/) und mit dem EbM-Netzwerk (https://www.ebm-netzwerk.de/) zusammenzuarbeiten, da die Interessen sich stark überschneiden. Im Rahmen eines Survival Clubs ist dazu eine Vorstellung des EbM-Netzwerks geplant.

Abschließend wurde über den Umgang der AG mit dem immer wichtiger werdenden Thema der Künstlichen Intelligenz (KI) diskutiert. Das Interesse am Austausch zu neuen KI-Tools ist sehr groß, daher sollen in Zukunft vermehrt Survival Clubs über Tools dieser Art stattfinden, um innerhalb der AG Erfahrungen dazu auszutauschen und sich über neue Tools zu informieren.

Clubbing mit der AG-EBM

In 2023/2024 ist der klassische Journal Club eher in den Hintergrund getreten und dafür hat das Format des Survival Clubs an Bedeutung gewonnen. Zur Erinnerung: Die Clubs sind die häufigsten Veranstaltungen der AG-EBM und werden im monatlichen Rhythmus online durchgeführt. Ein Club dauert ca. eine Stunde. Es wird unterschieden zwischen einem Journal Club, in dem ein vorher kommuniziertes Paper besprochen wird, und einem Survival Club, in welchem ein Mitglied der AG oder eingeladene Vortragende zu einem Thema berichten, über das anschließend im Plenum gesprochen wird.

Im Oktober 2023 hat Corinna Dressler (Charité – Universitätsmedizin Berlin) unterschiedliche Reviewtypen neben dem Systematic Review vorgestellt, mit besonderem Augenmerk auf das Scoping Review.

Im Dezember 2023 haben Rabea Müller (ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften), Evamaria Krause (Universität Augsburg) und Claudia Kapp (IQWiG) über die „Carpentries“ berichtet (https://carpentries.org). „The Carpentries“ ist eine Non-Profit-Organisation mit dem Ziel, Fähigkeiten im Bereich der Data Science und des Software Engineering zu vermitteln. Die Wissensvermittlung findet in Form von Workshops, den gleichnamigen „Carpentries“, statt.

Das neue Jahr 2024 startete mit einem Überblick über den Einsatz der Programmiersprache R und seiner Pakete in der Evidenzsynthese, vorgestellt von Claudia Kapp (IQWiG). Für die Systematische Literaturrecherche wichtige Anwendungen sind beispielsweise „citationchaser“ (https://estech.shinyapps.io/citationchaser/), „litsearchr“ (https://elizagrames.github.io/litsearchr/) und der vom IQWiG entwickelte „searchbuildR“ (https://github.com/IQWiG/searchbuildR). Zu letzterem wurde ein eigener Survival Club durchgeführt.

Irma Klerings (Universität für Weiterbildung Krems) hat im März 2024 das Textanalyse-Tool „Voyant“ (https://voyant-tools.org) vorgestellt und deren Anwendungen erklärt. „Voyant“ kann mit der Analyse großer Literaturcorpus sehr wertvoll beim Aufbau von Suchstrategien sein kann.

Einige Tools zur Zitationsanalyse, welche teilweise mit KI arbeiten, und deren Anwendung hat Volker Braun (Universität Heidelberg) im April 2024 vorgestellt.

Im Juni 2024 hat ein Survival Club stattgefunden, in welchem Corinna Dressler (Charité – Universitätsmedizin Berlin) und Thomas Nordhausen (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) das EbM-Netzwerk vorstellten und über dessen Arbeit berichteten.

Zudem wurde im Februar 2024 eine Abwandlung des Survival Clubs ausprobiert: Das AG-EBM-Onlinecafé. In einem etwa einstündigen Treffen haben alle Interessierten Gelegenheit, sich zu einem vorher gewählten Thema offen auszutauschen. Der Unterschied zu einem Survival Club: Es gibt keinen Experten und keine Präsentation, die Diskussion und der Austausch zwischen allen Teilnehmer:innen steht im Vordergrund. Beim ersten Treffen dieser Art wurde über das Thema „Beratung“ gesprochen. Das Format wurde gut aufgenommen und wird weitergeführt.

Ideen zu Journal Clubs, Survival Clubs und Onlinecafés werden von den AG-Sprecher:innen jederzeit gerne angenommen.

Alle Präsentationen aus den Clubs werden in Absprache mit den Vortragenden nach der Veranstaltung im internen Bereich der AG-EBM abgelegt.


Treffpunkt 2024

Wie in den vergangenen Jahren ist für die AGMB-Jahrestagung 2024 in Mainz ein offener Treffpunkt für alle Mitglieder der AG und Interessierte geplant. Auf diesem Treffpunkt soll erneut ein Wechsel im Gremium der Sprecher:innen stattfinden. Lorena Cascant Ortolano wird dann ihr Sprecherinnenamt an eine Nachfolgerin bzw. einen Nachfolger übergeben.


Abkürzungen

  • AG-EBM: Arbeitsgemeinschaft Evidenzbasierte Medizin der AGMB (gegründet 2019)
  • AGMB: Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen e.V. (gegründet 1970)
  • EAHIL: European Association for Health Information and Libraries
  • EBM: Evidenzbasierte Medizin
  • KI: Künstliche Intelligenz

Anmerkungen

ORCIDs der Autor:innen

Interessenkonflikte

Die Autor:innen erklären, dass sie keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


Literatur

1.
Buroh S, Cascant Ortolano L, Von Gernler M. “Clubbing” with the EBMs. A brief report by the German Medical Library Association’s working group on EBM. J Eur Assoc Health Inf Libr. 2023 Jul 03;19(2):14-6. DOI: 10.32384/jeahil19570 Externer Link
2.
Cascant Ortolano L, Buroh S, von Gernler M, Krause E, Härkönen S, Ewald H. Forschungsnahe Dienstleistungen in den Bibliotheken der Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Evidenzbasierte Medizin (AG-EBM) der AGMB. GMS Med Bibl Inf. 2023 Sep 13;23(1):Doc12. DOI: 10.3205/mbi000562 Externer Link
3.
Buroh S, Cascant Ortolano L, von Gernler M. Mitteilungen aus der Arbeitsgemeinschaft Evidenzbasierte Medizin der AGMB. GMS Med Bibl Inf. 2023 Sep 13;23(1):Doc02. DOI: 10.3205/mbi000552 Externer Link