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Die Medizinische Bibliothek der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat im Rahmen des Monitorings von Open-Access (OA)-Publikationen und vor dem Hintergrund der Berliner OA-Strategie das „Charité Open Access Dashboard“ (https://medbib-charite.github.io/oa-dashboard/) entwickelt.

In der 2015 vom Berliner Senat und vom Berliner Abgeordnetenhaus verabschiedeten „Open-Access-Strategie für Berlin“ wurde als Ziel festgehalten, dass 60% der wissenschaftlichen Zeitschriftenartikel des Jahres 2020 aus allen wissenschaftlichen Einrichtungen in der Zuständigkeit des Landes Berlin Open Access veröffentlicht sein sollen [1].

Um das schrittweise Erreichen dieses Ziels darzustellen und unter Wissenschaftler:innen der Charité bekanntzumachen, wurde 2021 das Charité Open Access Dashboard entwickelt und öffentlich verfügbar gemacht. Angenommen wurde, dass sich die Angehörigen der Charité für die Entwicklung des OA-Publizierens an der eigenen Institution interessieren oder ein Interesse dafür geweckt werden kann. Auch nach Erreichen der von der Berliner OA-Strategie vorgegebenen 60%-Zielmarke wird das Dashboard jährlich aktualisiert und die OA-Entwicklung kann weiterverfolgt werden.

Vor dem Hintergrund der finanziellen Förderung von OA an der Charité, inzwischen im Rahmen des DFG-Programms „Open-Access-Publikationskosten“, ist das Charité Open Access Dashboard auch ein wichtiges Instrument zum Erreichen von Kostentransparenz und zur Förderung von Kostenbewusstsein [2].

Die Medizinische Bibliothek spricht mit dem Dashboard Wissenschaftler:innen der Charité an: Autor:innen, die Publikationsentscheidungen treffen, ebenso wie das Management, das Förderentscheidungen trifft. Das Dashboard stellt ein Instrument für die grundlegende einrichtungsinterne Aufklärung zu Open Access dar und kann für die Zielgruppen als Incentivierung und als Entscheidungshilfe dienen.

Das Dashboard bietet einen Überblick über den Anteil von Open-Access-Publikationen am Gesamtaufkommen wissenschaftlicher Zeitschriftenartikel der Charité in den letzten Jahren. Zudem zeigt es die Verteilung der Publikationen auf verschiedene Verlage und Zeitschriften und macht deutlich sichtbar, wo am meisten publiziert wird und auf welchem (OA-)Weg. Als weiterer Aspekt des OA-Publizierens wird die Verwendung der verschiedenen Creative-Commons-Lizenzen abgebildet. Für einige Fragestellungen erfolgt eine getrennte Darstellung von Ergebnissen nach Charité-Korrespondenzautorschaft und allgemein -Ko-Autorschaft, nicht nur um etwaige unterschiedliche Trends hier wahrnehmen zu können, sondern vor allem um diejenigen Publikationen gesondert in den Blick nehmen zu können, für die Autor:innen oder die Charité als deren Arbeitgeber bezahlen müssen, was bekanntlich nur bei Artikeln mit Charité-affiliierter Korrespondenzautorschaft der Fall ist. In diesem Kontext werden auch die von der Medizinischen Bibliothek zentral erfassten Publikationskosten dargestellt, die aktuell die Zahlungen über den Open-Access-Publikationsfonds und über die DEAL-Verträge umfassen. Das Kostenbewusstsein von Autor:innen zu steigern und Kostentransparenz herzustellen, sind erklärte Ziele der Charité als vielpublizierende Einrichtung und Aufgaben, derer sich Bibliotheken im Rahmen des DFG-Programms „Open-Access-Publikationskosten“ verstärkt annehmen müssen. Die Daten werden in interaktiven Diagrammen visualisiert – ein bewusst eingesetztes, spielerisches Element als weiterer Anreiz zur Beschäftigung mit den dargebotenen Inhalten.

Das Dashboard wird jährlich aktualisiert, wobei die Erhebungen jeweils im April für das Vorjahr durchgeführt werden. Erfasst sind Artikel ab dem Publikationsjahr 2017. Die Daten für das Dashboard basieren auf Erhebungen der Medizinischen Bibliothek in den Datenbanken Web of Science Core Collection (WoS) sowie Embase. Diese Datenbanken eignen sich hinsichtlich der Normierung, der Vollständigkeit und Aktualität von Metadaten derzeit noch besser für umfassende Analysen als das Forschungsinformationssystem der Charité, das wesentlich von der Pflege durch Autor:innen und Forschungsbeauftragte abhängig ist. WoS und Embase erlauben zudem die Ermittlung von Korrespondenzautor:innen. Der Open-Access-Status der Artikel wird von Unpaywall abgefragt.

Die erhobenen Daten werden für das Charité Open Access Dashboard zusammengeführt, bereinigt und mithilfe von DOI und PMID dedupliziert.¹ Die automatisierten Arbeitsschritte und die Erstellung des Dashboards (HTML) erfolgen mit der Programmiersprache R. Die R-Skripte für die Bereinigung und Aufbereitung der Daten sind auf GitHub verfügbar [3]. Als Webseite bereitgestellt wird das Dashboard derzeit mit GitHub Pages vom GitHub-Account der Medizinischen Bibliothek der Charité.

Das Poster (Anhang 1 [Anh. 1]) stellt das Charité Open Access Dashboard und den Hintergrund der Entwicklung vor und geht auf vier der Diagramme genauer ein.

¹ Die von der Bibliothek erhobenen Publikationen werden vom „Charité Dashboard on Responsible Research“ des Berliner Institut für Gesundheitsforschung in der Charité hinsichtlich weiterer, für verantwortungsvolle Wissenschaft relevanter Eigenschaften ausgewertet und dargestellt [4].

Elena Gandert: 0009-0007-1115-9251

Die Autorinnen erklären, dass sie keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel haben.