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GMS Medizin — Bibliothek — Information.

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

Digital vernetzt: Modulares Lernen und Lehren im Medizinstudium am Beispiel von via medici von Thieme

Digitally networked: Modular learning and teaching in medical studies with via medici from Thieme

Fachbeitrag Medizinische Literaturversorgung im Umbruch

  • corresponding author Jan Dehmelt - Thieme Gruppe, Deutschland
  • Petra Fode - Thieme Gruppe, Deutschland
  • Janine Heißler - Thieme Gruppe, Deutschland
  • Maja Laisse - Thieme Gruppe, Deutschland
  • Marianne Mauch - Thieme Gruppe, Deutschland
  • Jochen Neuberger - Thieme Gruppe, Deutschland
  • Carola Schindler - Thieme Gruppe, Deutschland
  • Tillmann Weik - Thieme Gruppe, Deutschland

GMS Med Bibl Inf 2022;22(1):Doc14

doi: 10.3205/mbi000532, urn:nbn:de:0183-mbi0005325

Veröffentlicht: 16. September 2022

© 2022 Dehmelt et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Digitales Lernen und Lehren hat mit den Anforderungen während der Corona-Pandemie noch einmal deutlich an Relevanz für die Aus-, Fort- und Weiterbildung gewonnen – auch im Hochschulbereich. Als digitaler Gesundheitsdienstleister unterstützt Thieme Informations- und Kommunikationsprozesse in Medizin und angrenzenden Gesundheits- und Naturwissenschaften. Davon profitiert unter anderem auch der medizinische Nachwuchs. Im Beitrag stellen wir via medici vor: Thiemes digitales Lern- und Lehrportal bietet Studierenden und Dozierenden redaktionell und praxisnah aufbereitet die passgenauen Inhalte für alle Phasen des Medizinstudiums: vom Einstieg in medizinische Fachinhalte in der Vorklinik und Klinik, über praxisorientiertes Wissen bis hin zur konkreten Vorbereitung auf die großen Staatsexamina anhand der original IMPP-Fragen. Studierende können die Inhalte in via medici unter anderem nach dem Curriculum ihrer Universität anzeigen lassen und so gezielt semesterbegleitend lernen. Dozierende haben die Möglichkeit, medizinische Fachinhalte für ihre Studierenden zur Vor- oder Nachbereitung von Lehrveranstaltungen in via medici zusammenzustellen und sie mit eigenen Lehrmaterialien und anderen externen Inhalten zu kombinieren. via medici wird damit zur individuellen Lern- und Lehrumgebung für Universitäten. Thieme konzentriert sich zunehmend auf die (Weiter)-Entwicklung digitaler Produkte, Angebote und Lösungen. Daneben werden die klassischen Lehrmedien weiterhin einen hohen Stellenwert im Portfolio der Thieme Gruppe behalten.

Schlüsselwörter: digitales Lernen, digitales Lehren, Individualisierung, Modularität, interaktive Lernmodule, Humanmedizin, Zahnmedizin, semesterbegleitendes Lernen, Prüfungsvorbereitung, Praxisbezug, Uni-Curricula, Granularität, IMPP-Fokus, Kreuzen, Lern- und Kreuzstatistiken, Dozierenden-Navigation, digitale Lehrbücher, PROMETHEUS LernAtlas der Anatomie, Blended Learning, Kooperationspartnerschaften, Qualitätssicherung

Abstract

Digital learning and teaching have become significantly more relevant for training, specialist training and advanced training because of the requirements during the Corona pandemic. This also applies to higher education. As a digital healthcare service provider, Thieme supports information and communication processes in medicine and related health and natural sciences for the benefit of young medical professionals, among others. In this article, we introduce via medici. Thiemes digital learning and teaching portal offers students and lecturers professionally tailored and practical content for all phases within medical studies: starting with the introduction to medical content in the pre-clinical and clinical phase, followed by practice-oriented knowledge and completed with hands-on preparation for the major state examinations using the original IMPP questions. Students can display the content in via medici in accordance with their university’s curriculum, among other things, and thus study in a focused manner throughout the term. Lecturers have the possibility to compile medical content from via medici for their students to prepare for or to follow up on courses and to combine it with their own teaching materials and other external content. via medici is thus more and more becoming an individual learning and teaching environment for universities. Thieme is increasingly focusing on the (further) development of digital products, offerings and solutions. In addition, traditional teaching media will continue to play an important role in the Thieme Group’s portfolio.

Keywords: digital learning, digital teaching, individualization, modularity, interactive learning modules, human medicine, dentistry, exam preparation, practical relevance, university curricula, granularity, IMPP focus, statistics, lecturer navigation, digital textbooks, PROMETHEUS Learning Atlas of Anatomy, blended learning, cooperation partnerships, quality management


Einleitung

Die fortschreitende Digitalisierung und damit einhergehende Trends wie Individualisierung und Personalisierung wirken sich auf das Lernverhalten und damit auch auf die Erwartungshaltung gegenüber Lehrveranstaltungen und zur Verfügung gestellten Ressourcen, Lehrmedien und angebotenen Dienstleistungen aus. Besonders in den letzten beiden Jahren während der Corona-Pandemie haben digitales Lernen und Lehren deutlich an Relevanz für die Aus-, Fort- und Weiterbildung gewonnen – auch im Hochschulbereich [1], [2].

Für Universitäten und (medizinische) Fachbibliotheken stellt sich die Frage: Wie können wir unsere Studierenden und Dozierenden bestmöglich unterstützen? Was brauchen sie für die effektive Lehre und ein erfolgreiches Studium – auch unabhängig von klassischen Lehrveranstaltungen, wie sie bis zur Corona-Pandemie üblich waren? Wie können wir verlässliche Fachinhalte bedarfsgerecht und zeitgemäß verfügbar machen und mit nützlichen Services anreichern? „Hier braucht es innovative, zielgruppenspezifische Angebote, die vernetztes, digitales Lernen und Lehren ermöglichen“, ist Tillmann Weik überzeugt. Als Senior Director Medical Publishing & Information Services verantwortet er alle Produkte und Lösungsangebote von Thieme rund um das Medizinstudium.

Mit via medici (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]) stellt Thieme Studierenden und Lehrenden ein modular aufgebautes, digitales Lern- und Lehrportal für alle Phasen des Medizinstudiums zur Verfügung. via medici bündelt das gesamte relevante Fachwissen, didaktisch aufbereitet und mit vielfältigen Funktionalitäten und Services angereichert auf einer Plattform. Die strukturierten Fachinhalte bieten Studierenden die notwendige Orientierung im oft unüberschaubaren Dschungel an Themen über das gesamte Studium der Humanmedizin hinweg. Der modulare Aufbau ermöglicht die Anpassung des Lernportals an die eigene Studiensituation und damit das eigenständige, semesterbegleitende Lernen von Beginn an. Dies gibt Sicherheit für alle Anforderungen des Medizinstudiums sowie in der konkreten Examensvorbereitung. Eigens für die Lehre entwickelte Funktionalitäten unterstützen Dozierende dabei, die in via medici verfügbaren Inhalte individuell für ihre Studierenden zusammenzustellen und auch im virtuellen Raum bestmöglich für ihre Lehrveranstaltungen zu nutzen.

Das Portal hat seine Wurzeln im 1995 gegründeten Print-Magazin via medici. Ab dem Jahr 2000 wurde das Magazin vom gleichnamigen Online-Portal zunächst ergänzt und schließlich abgelöst: via medici entwickelte sich zu einem zentralen Ort für die spezifischen Bedarfe und Bedürfnisse von Medizinstudierenden im Studienalltag, inklusive der gezielten Prüfungsvorbereitung anhand der original IMPP-Prüfungsfragen der letzten Jahre in via medici kreuzen (ehemals examen online). Seit 2016 ist das gesamte Wissen aus der Vorklinik in via medici gebündelt und digital verfügbar. Das komplette Fachwissen des klinischen Abschnitts ist seit 2020 in via medici integriert.


via medici: Das digitale Lern- und Lehrportal für das Medizinstudium

Zielgruppen und Einsatzmöglichkeiten

via medici richtet sich im Kern an Medizinstudierende und Dozierende im Bereich der Humanmedizin. Darüber hinaus gehören zu den Nutzenden zunehmend auch Studierende angrenzender Fächer, wie beispielsweise angehende Physician Assistants oder Studierende der Zahnmedizin. Für Letztere wurden erst kürzlich fachspezifische Inhalte in via medici integriert und damit ein zusätzliches Angebot geschaffen.

Studierende und Dozierende können via medici in Einzellizenz abonnieren. Universitäten und Bibliotheken haben die Möglichkeit, für ihre Studierenden und Dozierenden eine institutionelle Campuslizenz zu erwerben. Damit haben eingeschriebene Studierende und Dozierende jederzeit, an jedem Ort und auch mit ihrem privaten Endgerät kostenfrei Zugriff auf das Portal.

via medici ist sowohl browserbasiert über alle gängigen Endgeräte als auch über die zum Wintersemester 2021 eingeführte App „via medici WISSEN TO GO“ für Nutzende zugänglich. Mit der App sind die Lernmodule der Wissensplattform nach dem Login per Smartphone oder Tablet auch offline jederzeit verfügbar (siehe Abbildung 2 [Abb. 2]).

Inhalte und Struktur

via medici bündelt die studienrelevanten Fachinformationen in Texten, Fotos, Grafiken, Animationen und Videos. Herzstück sind redaktionell, multimedial und praxisnah aufbereitete Lernmodule für die Vorklinik und Klinik, die sowohl semesterbegleitendes Lernen, als auch die gezielte Vorbereitung auf die großen humanmedizinischen Staatsexamina ermöglichen (siehe Abbildung 3 [Abb. 3]). Zahlreiche Fallbeispiele und Blickdiagnosen verbinden das theoretische Wissen mit der Praxis. Die Lernmodule sind untereinander verlinkt, sodass eine unkomplizierte Navigation zwischen inhaltlich miteinander verwandten Modulen möglich ist. Die Lernmodule können, je nach individueller Anforderung im Studium, nach Fächern, Organsystemen, Leitsymptomen oder nach dem Curriculum der eigenen Universität strukturiert angezeigt werden. Über 50 Curricula wurden in Zusammenarbeit mit Studierenden der jeweiligen medizinischen Fakultäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz in via medici bereits abgebildet. Das ermöglicht eine passgenaue Ausrichtung des Selbststudiums am Lehrplan der jeweiligen Universität. Die Curricula können sowohl im Rahmen einer Campuslizenz als auch mit einem individuellen Abo genutzt werden.

Zusätzlich zu den verschiedenen Möglichkeiten, die Lernmodule in via medici zu strukturieren, lassen sich die Inhalte innerhalb der verschiedenen Lernmodule in drei verschiedenen inhaltlichen Tiefen anzeigen: „kurz gefasst“, „standard“, oder „vertieft“. Die Lernenden entscheiden somit selbst, wie detailliert sie sich ein Thema aneignen möchten. Befinden sie sich beispielsweise noch am Anfang ihres Lernprozesses, so können sie sich im vertieften Textmodus Inhalte anzeigen lassen, die nicht unmittelbar prüfungsrelevant sind, jedoch das Verständnis des Themas und seiner Zusammenhänge mit angrenzenden Themen erleichtern. Reduzieren die Lernenden die Texttiefe auf „kurz gefasst“, so können sie sich auf die wichtigsten Inhalte im Lernmodul fokussieren. Am Ende jedes Lernmoduls werden die prüfungsrelevanten Fakten für die Staatsexamina zusammengefasst und können gezielt wiederholt werden.

Die zusätzliche Funktion des „Speed Mode“ erlaubt den ausschließlichen Fokus auf die prüfungsrelevanten Fakten aus den vergangenen Staatsexamina des Instituts für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP). Treffen die Lernenden im Speed Mode auf einen prüfungsrelevanten Fakt, zu dem sie sich nochmals weitergehend informieren möchten, gelangen sie per Klick genau zu der Stelle im Lernmodul, an der dieser ausführlich erklärt wird. So können sie ihre Wissenslücken gezielt identifizieren und passgenau schließen.

Wenn es auf die konkrete Prüfung zugeht, können Studierende mit „via medici kreuzen“ (examen online) das prüfungsrelevante Wissen anhand der original IMPP-Fragen der letzten Jahre online überprüfen und reale Prüfungssituationen simulieren. In redaktionell aufbereiteten Kommentaren zu jeder IMPP-Frage wird ausführlich begründet, weshalb die verschiedenen Antwortalternativen richtig beziehungsweise falsch sind. Lernende können in via medici kreuzen aus allen verfügbaren IMPP-Fragen eigene, individuelle Fragesitzungen zusammenstellen und sich so auf spezielle Themengebiete fokussieren. Strukturierte Lernpläne für die 1. und 2. Ärztliche Prüfung unterstützten bei der konzentrierten Vorbereitung auf die Staatsexamina. Der persönliche Lernerfolg kann mittels detaillierter Statistiken kontinuierlich verfolgt werden.

Nutzende haben zudem Zugriff auf die aktuellen Thieme Lehrbücher für das Medizinstudium, darunter der PROMETHEUS LernAtlas der Anatomie oder die Bände der Dualen Reihe. Lernende können über eine Schnittstelle direkt aus den Lernmodulen heraus zu den relevanten Buchkapiteln wechseln und das jeweilige Thema anhand der bewährten Thieme Lehrbücher auf Wunsch vertiefen.

Unterstützende Funktionen, Features und Services

via medici bietet unterschiedliche Möglichkeiten, den eigenen Lernfortschritt zu dokumentieren. Bereits Gelerntes und Gekreuztes kann beispielsweise markiert oder mit Notizen versehen und der persönliche Lernstatus jederzeit abgerufen werden.

Um Dozierende noch besser insbesondere bei der Umsetzung virtueller Lehre sowie von Blended-Learning-Konzepten zu unterstützen, bietet eine spezielle Dozierenden-Navigation die Möglichkeit, die in via medici bereitgestellten, kuratierten Fachinformationen mit eigenen Lehrmaterialien und anderen externen Inhalten zu kombinieren. Darüber hinaus können individuell zusammengestellte IMPP-Fragesitzungen aus via medici kreuzen integriert werden. Haben Lehrende die passenden Kursinhalte strukturiert zusammengestellt, können sie diese den Studierenden per Link und passwortgeschützt zur Vor- oder Nachbereitung der gewünschten Themen oder zur gezielten Wissensüberprüfung in via medici zur Verfügung stellen.

„Insbesondere in den Pandemie-Monaten haben wir wahrgenommen, dass sich Dozierende Unterstützung in der Vorbereitung ihrer digitalen Lehrveranstaltungen wünschen – denn das erfordert sehr viel Zeit und Energie“, erzählt Dr. Janine Heißler, Customer Engagement Manager bei Thieme. „Genau diesem Bedarf werden wir mit den Funktionen für Dozierende in via medici gerecht.“

Mehrwert durch starke Kooperationspartnerschaften

Das Medizinstudium ist geprägt von einer großen inhaltlichen Vielfalt. Gleichzeitig ist die Fülle des in kurzer Zeit zu erlernenden Stoffs enorm. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern bietet via medici zusätzliche Angebote, die mithilfe innovativer Technologien nachhaltiges und vertieftes Lernen zu spezifischen Themen ermöglichen.

Adaptive Lernkurse auf Grundlage der Technologie RhapsodeTM von Area 9 Lyceum unterstützen dabei, komplexes Wissen gezielt zu vertiefen. Derzeit sind vier adaptive Lernkurse aus den Bereichen Anatomie, Biochemie und Sozialmedizin verfügbar, die von eigens geschulten Learning Engineers anhand der kuratierten Inhalte in via medici erstellt wurden. Die adaptiven Lernkurse können über ein zusätzliches Lizenzpaket freigeschaltet werden.

Die innovative Ultraschallsimulator-App „Scanbooster“ erleichtert das Erlernen und Trainieren der präzisen Durchführung von Ultraschalluntersuchungen und gibt Sicherheit beim Erkennen auch seltener Pathologien – unabhängig von Ort, Lehrpersonal oder real verfügbaren Patient*innenfällen [3]. Scanbooster kann über ein eigenes Lizenzpaket erworben werden.

Mit den „Gedächtnispalästen“ von HappyHippocampus können sich Studierende Stoffwechselwege in der Biochemie und anatomische Strukturen anhand abwechslungsreicher Geschichten, die als Eselsbrücken dienen, schnell und nachhaltig einprägen. Auch das Angebot von HappyHippocampus kann über eine zusätzliche Lizenz freigeschaltet werden.

Redaktion und Qualitätssicherung

Die Inhalte der Lernmodule wurden in einem aufwändigen redaktionellen Prozess erstellt. Beteiligt waren neben einem großen Team medizinischer Fachredakteur*innen von Thieme auch Ärztinnen und Ärzte sowie Expert*innen angrenzender Naturwissenschaften. Die Gegenstandskataloge des IMPP, aktuelle Forschungspublikationen und Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften sind die Basis für laufende Aktualisierungen. Nach jedem Examen werden Inhalte, die in den neuen IMPP-Fragen thematisiert wurden, recherchiert und nach sorgfältiger Prüfung in den Lernmodulen ergänzt. Ein Team von Fachbeirät*innen aus Klinik, Forschung und Lehre unterstützt die via medici Redaktion in einem definierten Review-Prozess bei der Sicherung der inhaltlichen Qualität und Aktualität.

Von extern kann in via medici verlinkt werden, beispielsweise in die Lernmodule, in ausgewählte Lehrbuchkapitel, in Einzelvideos, aber auch in die Dozierenden-Navigation. Dies ermöglicht zugleich die Langzeitarchivierung der gewünschten Inhalte: Die Lernmodule können mit Verweis auf den permanenten Link des Moduls und das zum Zeitpunkt der Zitation aktuelle Bearbeitungsdatum unter Angabe der Quelle und des Copyright-Vermerks zitiert werden. Am Ende jedes Lernmoduls können Nutzende jederzeit einsehen, wann die Inhalte letztmalig aktualisiert wurden. Für die in via medici enthaltenen E-Books ist ein bibliographischer Download direkt aus dem gewünschten Kapitel im RIS-Format möglich.

Auch der gesamte Bestand an derzeit über 35.000 IMPP-Prüfungsfragen in via medici kreuzen wird fortlaufend auf Aktualität geprüft und überarbeitet. Die zugehörigen multimedialen Kommentare werden nach jedem Examen von erfahrenen Fachautoren*innen und Redakteur*innen in einem mehrstufigen Prozess erstellt. Standardisierte Workflows und ein Vier- bis Sechs-Augen-Prinzip sichern auch hier die Qualität. Studierende sind in den redaktionellen Prozess eingebunden und bringen den studentischen Blickwinkel mit ein.

„Wir haben via medici im Jahr 2016 neu konzipiert nach dem Leitgedanken: ‚Mit Medizinstudierenden, für Medizinstudierende‘. Ziel war und ist es, die spezifischen Bedarfe und Bedürfnisse unserer Nutzenden im Studien- und Arbeitsalltag auf einem Portal abzudecken. Diesem Prinzip sind wir bis heute treu geblieben“, so Tillmann Weik.

Das via medici Team steht in kontinuierlichem und bewährtem Austausch mit Fachschaften verschiedener medizinischer Fakultäten. „Wir befragen unsere Nutzenden aber auch regelmäßig beispielsweise zur technischen Nutzerfreundlichkeit wie auch zu Themen, die sie generell in via medici vermissen. Darauf aufbauend entwickeln wir unser Angebot gezielt weiter“, berichtet Dr. Janine Heißler. Auch der First und Second Level Support bei technischen Fragen und Schwierigkeiten wird von Thieme Mitarbeitenden direkt im Haus abgedeckt. So erreicht Nutzenden-Feedback das via medici Team schnell und auf direktem Weg.


Das Beste aus „beiden Welten“

Seit Gründung 1886 und Übernahme der „DMW“ (Deutsche Medizinische Wochenschrift) steht Thieme für geprüfte Fachinhalte in der Medizin und angrenzenden Gesundheits- und Naturwissenschaften. Die Content-Basis der Thieme Gruppe umfasst aktuell rund 3.500 Buchtitel und rund 220 Fachzeitschriften, die über verschiedene Portale auch komplett digital verfügbar sind. Aktuelle Studien unterstreichen die nach wie vor hohe Relevanz von klassischen Lehrmedien, wie beispielsweise Lehrbüchern, im Bereich der Hochschullehre [4].

„Solange Lernende und Lehrende gedruckte Bücher nachfragen und es wirtschaftlich sinnvoll umsetzbar ist, wird es Bücher geben. Gedruckte Lehrmedien sind und bleiben dementsprechend auch ein wichtiger Bestandteil des Thieme Portfolios“, ist Tillmann Weik überzeugt. „Wir sehen aber, dass digitale Produkte, Abo- und Lizenzmodelle im Vergleich immer mehr an Bedeutung gewinnen – auch im Bereich der medizinischen Aus-, Fort- und Weiterbildung.“ Dieser Trend zeige sich zum einen in breit angelegten Marktstudien wie beispielsweise der Fachpresse-Statistik 2021 [5]. „Wir beobachten die verstärkte Nachfrage nach gut aufbereitetem, digitalem Zugang zu Wissen aber auch in regelmäßigen Befragungen unserer Nutzerinnen und Nutzer. Dazu passt unsere Beobachtung, dass der Erfolg digitaler Angebote und Services dazu führt, dass diese auch von Autor*innen, die ihr Wissen in der Vergangenheit vielleicht nur in gedruckter Form veröffentlicht haben, zunehmend als attraktive Publikationsmedien wahrgenommen werden.“

Zentrales Anliegen von Thieme als erfahrenem Anbieter medizinischer Fachinformationen ist es heute, die entscheidenden Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort bereitzustellen und so alle Akteur*innen im Gesundheitswesen passgenau zu unterstützen. Im fortschreitenden Übergang in das digitale Zeitalter konzentriert sich die Thieme Gruppe dabei zunehmend auf die (Weiter)-Entwicklung digitaler Produkte, Angebote und Lösungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Nutzer*innen zugeschnitten sind.

„Studierende und Dozierende möchten Fachinformationen so aufbereitet zur Verfügung gestellt bekommen, dass sie auf für sie relevante Inhalte schnell zugreifen und diese flexibel auf ihre individuellen, persönlichen Bedarfe und Bedürfnisse anpassen können. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den erhöhten rechtlichen und technischen Anforderungen an den Austausch von Daten. Dieses dynamische Umfeld erfordert aus unserer Sicht zukünftig eine noch engere Abstimmung zwischen Fachbereichen, Hochschulbibliotheken und Anbietern von Fachinformationen“, ist Maja Laisse, Director Sales im Bereich Institutional Sales bei Thieme, überzeugt.

„Für uns bei Thieme als digitaler Gesundheitsdienstleister steht fest: Informationen kombiniert mit Services, die auf einem Portal bereitgestellt werden, schaffen für die Kundinnen und Kunden mehr Nutzen, als es Buch, Zeitschrift oder voneinander unabhängige Einzellösungen allein leisten könnten“, ergänzt Tillmann Weik. Das gelte vor allem für solches Wissen, das einer festgelegten Struktur folgt – wie beispielsweise Prüfungsordnungen im Medizinstudium. „Wir stellen unseren qualitativ hochwertigen Content redaktionell und je nach Nutzungszusammenhang passgenau zusammen und denken dabei zunehmend ausgabe- und formatunabhängig. Das ermöglicht es uns, unsere Inhalte mit modernen Technologien zu verbinden und jederzeit aktuell für unsere Kundinnen und Kunden bereitzustellen – digital und bei Bedarf auch print.“

Der modulare Aufbau von via medici ermöglicht es, das Portal individuell an vielfältige Nutzungsszenarien und Anwendungsumgebungen anzupassen. Die Inhalte sind so untereinander vernetzt, dass Nutzende die für sie relevanten Informationen jederzeit aktuell, schnell und intuitiv aufrufen und anhand verschiedener Inhaltstiefen und Strukturierungsmöglichkeiten für sich anpassen können. Durch die Verknüpfung mit weiteren Thieme Angeboten, wie beispielsweise der digitalen Wissensplattform eRef, und die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern wie Scanbooster, wird via medici zum ganzheitlichen Lern- und Lehrportal für alle Phasen des Medizinstudiums – auch in Zukunft.

„Mit via medici möchten wir ein ganzheitliches Angebot schaffen, das Studierende und Dozierende gleichermaßen vom ersten Tag an bis zur letzten Prüfung durch das Medizinstudium sowie die Medizinlehre begleitet. Der digitale Wandel wird sich fortsetzen und wir werden unser Portal sowohl inhaltlich als auch, was technische Innovationen betrifft, entlang dieses Wandels weiterentwickeln. Der enge Austausch mit Studierenden, Dozierenden, Universitäten und Bibliotheken, aber auch weitere strategische Kooperationen und Partnerschaften sind dafür zentral“, ist Dr. Janine Heißler überzeugt.


Anmerkung

Interessenkonflikte

Alle beteiligten Personen sind Mitarbeitende der Thieme Gruppe. Darüber hinaus bestehen keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel.


Literatur

1.
Wille F, Krause E, Weiner O. Medizinische Hochschulbibliotheken in Zeiten von Corona: Ein kollegialer Austausch nach einem Jahr Pandemie. GMS Med Bibl Inf. 2021;21(1-2):Doc12. DOI: 10.3205/mbi000501 Externer Link
2.
Book A, Bosse E, Lübcke M, Wannemacher K. Zukunftskonzepte für Lehre und Studium in Sicht? strategie digital. 2022 Mar;2:22-8. Verfügbar unter: https://hochschulforumdigitalisierung.de/sites/default/files/dateien/strategie_digital_Ausgabe2_0.pdf Externer Link
3.
Hartmann TJ, Friebe-Hoffmann U, de Gregorio N, de Gregorio A, Lato C, Hüner B, Friedel T, Janni W, Lato K. Novel and flexible ultrasound simulation with smartphones and tablets in fetal echocardiography. Arch Gynecol Obstet. 2022 Jan;305(1):19-29. DOI: 10.1007/s00404-021-06102-x Externer Link
4.
Huß B, Dölle F. Bedeutung, Nutzung und Zugang zu Lehrbüchern an Hochschulen. Zentrale Ergebnisse der Befragungsstudie für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). 2021 [Letzter Zugriff: 04.07.2022]. Verfügbar unter: https://www.dzhw.eu/pdf/ab_30/lehrbuchstudie_projektbericht_dez_21.pdf Externer Link
5.
Verein Deutsche Fachpresse. Fachpresse-Statistik 2021. [Letzter Zugriff: 04.07.2022]. Verfügbar unter: https://www.deutsche-fachpresse.de/markt-studien/fachpresse-statistik/ Externer Link