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Risiko und Morbidität postoperativer Lymphozelen bei Patienten mit radikaler retropubischer Prostatovesikulektomie und pelviner Lymphadenektomie
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Published: | April 20, 2016 |
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Die Lymphadenektomie beim Prostatakarzinom dient dem Staging der Erkrankung und kann je nach Ausdehnung der Lymphknotendissektion auch das klinische Outcome - insbesondere bei Befall nur weniger Lymphknoten verbessern. Jedoch ist die Lymphadenektomie auch ein wesentlicher Faktor postoperativer Komplikationen und Morbidität. Zu den häufigsten Nebenwirkungen der pelvinen Lymphadenektomie zählen Lymphozelen.
In dieser retrospektiven Arbeit untersuchen wir daher an 856 Patienten, die zwischen 2009 und 2014 an unserer Klinik operiert wurden, das Auftreten von Lymphozelen und deren Therapie. Alle untersuchten Patienten erhielten neben der radikalen Entfernung des Primärtumors eine Lymphadenektomie. Abhängig von der präoperativen klinischen Risikokonstellation (bioptischer Gleason-Score, PSA Wert, Befunde des Stagings) wurde entweder eine Sentinel-Lymphknoten Entfernung oder eine erweiterte Lymphadenektomie durchgeführt.
Insgesamt wurden in dieser Arbeit 116 Lymphozelen beobachtet (13,6%). In 41 (35%) Fällen waren diese symptomatische Lymphozelen, die einer weiteren Therapie bedurften.
In der weiteren Analyse werden wir uns mit den Risikofaktoren für das Auftreten von Lymphozelen befassen - insbesondere dem BMI und der Sentinel-Lymphknotendissektion, die an unserer Klinik angewandt wird. Auch notwendige Therapiemaßnahmen bei symptomatischen Lymphozelen, wie eine laparoskopische Fensterung werden Gegenstand der Untersuchung sein.