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Der Einsatz von Chemotherapie verbessert nicht das Outcome für Patienten mit später solitärer Lungenmetastase als erstes Rezidiv bei Osteosarkomerkrankung
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Published: | March 25, 2015 |
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Fragestellung: Wir untersuchten die Hypothese ob späte solitäre Lungenmetastasen eine gute Prognose mit alleiniger chirurgischen Resektion haben und analysierten Faktoren die mit der Prognose korrelieren könnten.
Patienten und Methoden: Die Cooperative Osteosarkomstudiengruppe (COSS) und die Italienische Sarkom Gruppe (ISG) untersuchten gemeinsam Patientencharakteristik, Behandlung, Überleben und prognostische Faktoren für Patienten mit high-grade Osteosarkom der Extremitäten, welche als erstes Rezidiv eine späte (≥3 Jahre nach initialer Diagnose) solitäre Lungenmetastase entwickelten.
Ergebnisse: 66 Patienten waren auswertbar (44 männliche, 22 weibliche, medianes Alter bei Initialdiagnostik: 13 Jahre). Die Metastasen wurden nach einer medianen Beobachtungszeit von 4,4 Jahren (Spanne 3–19) durch Routineuntersuchungen (N=44/57) oder durch Symptome (N=13/57) festgestellt. Der mediane Durchmesser betrug 2,5 cm (Spanne: 0.6-16; N=56), davon 7/41 mit Pleuradurchbruch; 18/45 mit Pleurakontakt und 6/40 mit Pleuraerguss. 63/66 Metastasen wurden operiert, eine 2. komplette chirurgische Remission wurde bei 60 Patienten erreicht.
Bei 6/65 Patienten wurde eine Strahlentherapie durchgeführt und bei 22/63 eine Chemotherapie.
Nach einer medianen Beobachtungszeit von 4,7 Jahren (Spanne: 0.1-20.1) nach Erstrezidiv lag das Gesamt- und das Ereignis-freie Überleben nach 5 Jahren bei 65% und 42%.
Das Intervall vom ersten bis zum zweiten Rezidiv war kürzer (Median: 1.2 Jahre; Spanne: 0.6-6.9) als das Intervall von der Initialdiagnose bis zum ersten Rezidiv bei 26/28 Patienten mit Zweitrezidiv.
Günstige prognostische Faktoren (p<0.05) für das Ereignis-freie Überleben waren: Feststellung des Rezidivs durch Bildgebung statt durch Symptome, eine Metastasengröße <5 cm, kein Pleuradurchbruch, kein Pleuraerguss und keine makro- oder mikroskopischen Tumorresiduen nach Operation. Patienten, welche keine Chemo- oder Strahlentherapie erhielten, hatten ein besseres Ereignis-freies Überleben, als Patienten welche dies erhielten, aber die Gruppen waren positiv selektiert.
Schlussfolgerung: Etwa die Hälfte unserer Patienten mit späten solitären Lungenmetastasen können nach adäquater Therapie Langzeitüberlebende werden. Unsere Resultate unterstützen den Einsatz von Chemotherapie für diese Indikation nicht.
Unterstützt durch: Deutsche Krebshilfe, Förderkreis Krebskranke Kinder Stuttgart e.V., and AXIS-Forschungsstiftung.