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Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin

64. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. – Landesverband Bayern

08. - 09.05.2015, Nürnberg

Der Einsatz von Chemotherapie verbessert nicht das Outcome für Patienten mit später solitärer Lungenmetastase als erstes Rezidiv bei Osteosarkomerkrankung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker M. Wilhelm - Cooperative Osteosarkom Studiengruppe (COSS), Klinikum Stuttgart - Olgahospital, Pädiatrie 5 (Onkologie, Hämatologie, Immunologie), Stuttgart, Deutschland
  • M. Cesari - Italian Sarcoma Group (ISG), Istituto Ortopedico Rizzoli, Bone Tumor Center, Bologna, Italien
  • S. Ferrari - Italian Sarcoma Group (ISG), Istituto Ortopedico Rizzoli, Bone Tumor Center, Bologna, Italien
  • G. Friedel - Klinik Schillerhöhe, Abteilung für Thoraxchirurgie, Gerlingen, Deutschland
  • L. Kager - St. Anna Kinderspital, MUW, Abteilung für Pädiatrische Hämatologie/Onkologie, Wien, Österreich
  • T. von Kalle - Klinikum Stuttgart - Olgahospital, Abteilung für Pädiatrische Radiologie, Stuttgart, Deutschland
  • M. Kevric - Cooperative Osteosarkom Studiengruppe (COSS), Klinikum Stuttgart - Olgahospital, Pädiatrie 5 (Onkologie, Hämatologie, Immunologie), Stuttgart, Deutschland
  • T. Kühne - UKBB, Abteilung für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Basel, Schweiz
  • A. Paioili - Italian Sarcoma Group (ISG), Istituto Ortopedico Rizzoli, Bone Tumor Center, Bologna, Italien
  • M. Rocca - Italian Sarcoma Group (ISG), Istituto Ortopedico Rizzoli, Bone Tumor Center, Bologna, Italien
  • B. Sorg - Cooperative Osteosarkom Studiengruppe (COSS), Klinikum Stuttgart - Olgahospital, Pädiatrie 5 (Onkologie, Hämatologie, Immunologie), Stuttgart, Deutschland
  • K. Zils - Cooperative Osteosarkom Studiengruppe (COSS), Klinikum Stuttgart - Olgahospital, Pädiatrie 5 (Onkologie, Hämatologie, Immunologie), Stuttgart, Deutschland
  • S.S. Bielack - Cooperative Osteosarkom Studiengruppe (COSS), Klinikum Stuttgart - Olgahospital, Pädiatrie 5 (Onkologie, Hämatologie, Immunologie), Stuttgart, Deutschland
  • Cooperative Osteosarkomstudiengruppe (COSS)
  • Italienische Sarkomgruppe (ISG)

Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin. 64. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. – Landesverband Bayern. Nürnberg, 08.-09.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sgkjP14

doi: 10.3205/15sgkj23, urn:nbn:de:0183-15sgkj234

Veröffentlicht: 25. März 2015

© 2015 Wilhelm et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Wir untersuchten die Hypothese ob späte solitäre Lungenmetastasen eine gute Prognose mit alleiniger chirurgischen Resektion haben und analysierten Faktoren die mit der Prognose korrelieren könnten.

Patienten und Methoden: Die Cooperative Osteosarkomstudiengruppe (COSS) und die Italienische Sarkom Gruppe (ISG) untersuchten gemeinsam Patientencharakteristik, Behandlung, Überleben und prognostische Faktoren für Patienten mit high-grade Osteosarkom der Extremitäten, welche als erstes Rezidiv eine späte (≥3 Jahre nach initialer Diagnose) solitäre Lungenmetastase entwickelten.

Ergebnisse: 66 Patienten waren auswertbar (44 männliche, 22 weibliche, medianes Alter bei Initialdiagnostik: 13 Jahre). Die Metastasen wurden nach einer medianen Beobachtungszeit von 4,4 Jahren (Spanne 3–19) durch Routineuntersuchungen (N=44/57) oder durch Symptome (N=13/57) festgestellt. Der mediane Durchmesser betrug 2,5 cm (Spanne: 0.6-16; N=56), davon 7/41 mit Pleuradurchbruch; 18/45 mit Pleurakontakt und 6/40 mit Pleuraerguss. 63/66 Metastasen wurden operiert, eine 2. komplette chirurgische Remission wurde bei 60 Patienten erreicht.

Bei 6/65 Patienten wurde eine Strahlentherapie durchgeführt und bei 22/63 eine Chemotherapie.

Nach einer medianen Beobachtungszeit von 4,7 Jahren (Spanne: 0.1-20.1) nach Erstrezidiv lag das Gesamt- und das Ereignis-freie Überleben nach 5 Jahren bei 65% und 42%.

Das Intervall vom ersten bis zum zweiten Rezidiv war kürzer (Median: 1.2 Jahre; Spanne: 0.6-6.9) als das Intervall von der Initialdiagnose bis zum ersten Rezidiv bei 26/28 Patienten mit Zweitrezidiv.

Günstige prognostische Faktoren (p<0.05) für das Ereignis-freie Überleben waren: Feststellung des Rezidivs durch Bildgebung statt durch Symptome, eine Metastasengröße <5 cm, kein Pleuradurchbruch, kein Pleuraerguss und keine makro- oder mikroskopischen Tumorresiduen nach Operation. Patienten, welche keine Chemo- oder Strahlentherapie erhielten, hatten ein besseres Ereignis-freies Überleben, als Patienten welche dies erhielten, aber die Gruppen waren positiv selektiert.

Schlussfolgerung: Etwa die Hälfte unserer Patienten mit späten solitären Lungenmetastasen können nach adäquater Therapie Langzeitüberlebende werden. Unsere Resultate unterstützen den Einsatz von Chemotherapie für diese Indikation nicht.

Unterstützt durch: Deutsche Krebshilfe, Förderkreis Krebskranke Kinder Stuttgart e.V., and AXIS-Forschungsstiftung.