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Frühkomplikationen nach zweizeitiger OP einer Harnröhrenstriktur
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Published: | February 14, 2020 |
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Einleitung: Bei Patienten, bei denen die komplette Cicumferenz der Urethra auf Grund verschiedener Gegebenheiten notwendig ist, ist eine Substitutionsplastik und eine Operation in zwei oder sogar mehreren Sitzungen häufig angezeigt.
Methode: Die Auswertung erfolgt retrospektiv anhand einer prospektiv geführten Datenbank. In die Studie wurden alle Patienten eingeschlossen, die einer zweizeitigen Harnröhren Rekonstruktion unterzogen wurden.
Ergebnisse: Zwischen 02/1997 und 05/2019 wurden n=143 Patienten im Alter von 3 bis 82 Jahren (Median 49 Jahre) einer zweizeitigen Harnröhrenrekonstruktion unterzogen. Die Indikation für die Substitutionsplastik der Urethra war eine vorausgegangene Hypospadie-Operation, Trauma, Entzündung, iatrogen, Lichen sclerosus und eine Kombination verschiedener Ursachen. Die Strikturlänge betrug 1 bis 21 cm (Median 6 cm). Bei 143 Patienten war eine zweizeitige Operation geplant, bei 47 Patienten davon wurde nur die erste und bei 8 Patienten nur die zweite Operation durchgeführt. Bei 122 Patienten wurde Mundschleimhaut, bei 2 Patienten Mundschleimhaut und Blasenschleimhaut, bei 4 Patienten Mundschleimhaut und Vorhaut, bei 1 Patient Mundschleimhaut und Oberarmhaut, bei 1 Patient Mundschleimhaut und Penishaut, bei 1 Patienten Fasciocutaner Lappen, bei 1 Patienten Blasenschleimhaut und Vorhaut, bei 3 Patienten Vorhaut angewandt. Die Lokalisation der Striktur war bei 57 Patienten penil, 42 Patienten panurethral, 12 Patienten bulbär, 6 Patienten penobulbär, 6 Fossa navicularis, 3 distal und weitere in verschiedenen Kombinationen. 15 Patienten von den 143 Patienten (10,5 %) hatten eine schwerwiegende postoperative Komplikation (Clavien-Dindo Grad III): fünf mal Nachblutungen, zwei mal Skrotalabszesse, zwei mal Teilnekrose des Transplantates, Wundheilungsstörung, Granulom, Harnröhrenfistel, Abzsess, Neuanlage SPDK nach Dislokationen, Nachweis Carcinoma in situ und eine Meatoplastik.
Schlussfolgerung: Die Behandlung von Harnröhrenstrikturen, wo eine substitution Urethroplasik angezeigt ist, muss häufig in mehreren Sitzungen durchgeführt werden. Sie ist mit einer nennenswerten Rate an schwerwiegenden frühen postoperativen Begleitkomplikationen vergesellschaftet.