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Therapie der weiblichen Belastungsinkontinenz mit AMS-Sphinkters – Eine systematische Übersichtsarbeit der Wirksamkeit, Sicherheit
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Published: | February 14, 2020 |
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Hintergrund: Die weibliche Belastungsinkontinenz ist ein häufiges Problem. Ziel dieser Arbeit ist es, die Wirksamkeit und die Sicherheit des AMS-Sphinkters zu überprüfen.
Methode: Um die Wirksamkeit des artifiziellen Sphinkters bei Frauen zu überprüfen, wurde eine selektive Datenbanksuche (Pubmed, EMBASE, DARE, Cochrane Bibliothek) anhand von Stichwörtern (1990-2018) durchgeführt. Insgesamt wurden für die Meta Analyse 843 Patientinnen (12 Studien) mit anhaltender Belastungsinkontinenz eingeschlossen. Die Erfolgsrate bzw. die Komplikationen wurden im Zusammenhang mit dem künstlichen Harnröhrensphinkter AMS analysiert.
Ergebnisse: Die Meta-Analyse der veröffentlichten Studien ergab eine mittlere vollständige Kontinenzrate von 79.6% (95% Konfidenzintervall: [70.2%, 88.6%]. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 22 Monaten (min 6- max 204). Die mittlere (SD) Anzahl der Patientinnen pro Studie betrug 68. Der mittlere Prozentsatz der chirurgischen Explantation in allen Studien bei Patienten betrug 11, 3% (min 0- max 24). Vaginale Erosionen traten in 9% (min 0- max 27) und mechanische Komplikationen in 6,17% der Fälle auf. Eine Infektion konnte im Durchschnitt in 3% der Fälle festgestellt werden. Die Gesamt-Revisionsrate des implantierten AMS-Sphinkters betrug 21,95% (min 10- max 25). Die Größe der verwendeten Cuffs lag im Schnitt bei 6,7 cm (min 6- max 8). Kontinenzchirurgie wurde zusammen mit Prolapschirurgie in sechs Studien durchgeführt.
Schlussfolgerung: Unsere Analyse zeigt, dass die Implantation eines artifiziellen Sphinkters bei Frauen mit schwerer Harninkontinenz als erfolgreiche Therapieoption nach Versagen der ersten Therapie wirksam ist und die Inkontinenz verringert bei einer Revisionsrate von 22%. Die bisher verfügbare Studienpopulation ist zu gering, um aussagekräftige Schlussfolgerungenzu ziehen. Zukünftig sind prospektive multizentrische Studien mit großen Patientenpopulationen erforderlich.