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77th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Sekrettransport im Ductus parotideus - Biomechanische Aspekte

Meeting Abstract

  • corresponding author Hannes Kutta - HNO-Klinik der Universität Hamburg Eppendorf, Hamburg
  • Michael Jaehne - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Universität Hambu, Hamburg
  • Jochen May - Anatomisches Institut der Universität Schleswig-Holstein Campus Kiel, Kiel
  • Adrian Münscher - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilk, Hamburg
  • Friedrich Paulsen - Institut für Anatomie und Zellbiologie der Martin-Luther-Universität Halle-Witte, Halle/Saale

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod649

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Published: April 24, 2006

© 2006 Kutta et al.
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Text

Einleitung: Ursachen von aufsteigenden Infektionen sowie einer Speichelgangsteinbildung im Ductus parotideus (DP) werden nach wie vor kontrovers diskutiert. Diesbezüglich sind die Mechanismen des Sekrettransportes durch den Parotisausführungsgang (=Stenon´scher Gang) und deren Einfluss z.B. bei der Aszension von Erregern oder auch bei der Entstehung von Konkrementen, bislang nur unzureichend verstanden.

Methoden: In unserer Studie wurden histologische und rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen zum Aufbau des Ausführungsganges der Glandula parotis an 23 Leichen durchgeführt, um so ein besseres Verständnis der physiologischen Mechanismen des Sekrettransportes zu erlangen.

Ergebnisse: Das den DP umgebende Bindegewebe lässt sich in zwei Schichten einteilen. Die innere Schicht hat eine Dicke von 100-200 µm und besteht aus schraubenförmig verlaufenden Kollagenfibrillen und elastischen Fasern. Die äußere Schicht besteht aus Kollagenfibrillen die in Längsrichtung verlaufen.

Diese Ausrichtung der Kollagenfibrillen im subepithelialen Gewebe des DP nimmt Einfluss auf den Sekrettransport: Bei einer Längsdehnung wird der Ausführungsgang durch die schraubenförmige Anordnung der Kollagenfibrillen „ausgewrungen“ und der Speichel in Richtung Mundhöhle transportiert. Ein muskulärer Sphinkterapparat an der Mündungsstelle des DP konnte nicht beobachtet werden.

Schlussfolgerungen: Von den bislang angenommenen Vorstellungen zu den Mechanismen des Speicheltransports im DP muß nach unseren Ergebnissen Abstand genommen werden. Entgegen früherer Annahmen stellt offensichtlich ein passiver „Auswringmechanismus“ die Grundlage des Sekrettransportes dar und nicht - wie früher diskutiert – eine aktive Muskelkontraktion.