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Der Einfluss der Visualisierung von dreidimensionalen radiologischen Befunden in der Halschirurgie
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Published: | April 24, 2006 |
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Problemstellung: In der Chirurgie des Halses steht eine Vielzahl dreidimensionaler Bilddaten zur Verfügung. Es ist bislang nicht untersucht, ob eine dreidimensionale Darstellung aus chirurgischer Sicht einen Vorteil bietet. Darüber hinaus gibt es keine konkreten Studien zu der Art der Visualisierung im Vorfeld einer Operation. Diese Studie evaluiert unterschiedliche Visualisierungsformen nach objektivierbaren Kriterien.
Methoden: 5 CT-Datensätze von Patienten mit einem PEC des Oro-Hypopharynx T2/3N1/2 wurden dreidimensional dargestellt. Sie wurden mit unterschiedlichen Visualisierungsparametern (z. B. Transparenz, Farbe, Kantenglättung) abgebildet. Die Evaluation erfolgte durch 15 Ärzte. Alle Ergebnisse wurden in Bezug auf das Standardvorgehen bewertet. Protokolliert wurden u.a. die Anzahl richtig erfasster vergrößerter Lymphknoten, die Einschätzung der Infiltration chirurgisch relevanter Strukturen und der subjektive Gesamteindruck.
Ergebnisse: Die Bewertung der 3D-Modelle zeigt keinen signifikanten Vorteil in den dokumentierten objektiven Parametern. Als Visualisierung werden geglättete Modelle, natürliche Farbgebung und Transparenzen bevorzugt. Die Präsentation der Modelle als planare Ansichten oder als sich drehendes Modell wird gleichermaßen akzeptiert.
Diskussion: Die Wertigkeit einer dreidimensionalen Abbildung von CT-Daten des Halses zur Operationsplanung kann in dieser Studie nicht unterstützt werden. Einschränkend ist darauf zu verweisen, dass die Modelle in der Studie nicht interaktiv betrachtet werden konnten. Die zunehmende Auflösung der Bildgebung, die kognitive Gesamtbelastung des Nutzers und die Weiterentwicklung der Segmentations- und Visualisierungstechniken lassen ein Weiterverfolgen dieses Forschungsansatzes sinnvoll erscheinen.