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Funktionelle und onkologische Langzeitergebnisse nach mikrovaskulären Lappenplastiken in der Tumorchirurgie
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Published: | April 24, 2006 |
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Zur Rekonstruktion ausgedehnter Defekte nach chirurgischer Tumorentfernung im Kopf-Hals-Bereich werden mikrovaskulär anastomisierte Lappenplastiken eingesetzt. Mit der vorliegenden Untersuchung sollen die onkologischen und funktionellen Langzeitresultate dargestellt werden.
Fünfzig Patienten, bei denen die Gewebedefekte nach Resektion eines Karzinoms der Mundhöhle/Zunge (n=15), des Oropharynx (n=15), des Hypopharynx (n=15) oder der Gesichtsweichteile (n=5) mit einem mikrovaskulären Lappen (Radialislappen, n=31, lateraler Oberarmlappen n=1, Vastus lateralis Lappen, n=2, Scapulalappen, n=1, Latissimuslappen, n=3),Dünndarminterponat, n=12, rekonstruiert wurden, wurden unter onkologischen (Tumorfreiheit) und funktionellen Gesichtspunkten (Atmung; Schluckfunktion; Sprache; Dekanulement) nachuntersucht. Der mittlere Beobachtungszeitraum betrug 19 Monate.
Im Verlauf des Beobachtungszeitraums kam es bei 8 Patienten zu einem Tumorrezidiv, 6 dieser Patienten sind an ihrem progredienten Tumorleiden verstorben. 38 Patienten konnten sich wieder normal oral ernähren, 33 Patienten dekanüliert werden. Problematisch hinsichtlich der Funktion erwies sich dabei eine postoperativ notwendige Strahlenbehandlung.
Mittels mikrovaskulärer Lappenplastiken lassen sich ausgedehnte Defekte nach radikalchirurgischer Therapie von Karzinomen im Kopf-Hals-Bereich mit onkologisch und funktionell befriedigenden Langzeitresultaten rekonstruieren. Sie eignen sich insbesondere zur Anwendung, wenn eine chirurgische Therapie nach Nichtansprechen von organerhaltenden Therapieregimen (z.B. Radiochemotherapie) in der Primärbehandlung notwendig ist.