Article
Veränderung von Hörschwellen und Impedanzen bei Cochlea-Implant Patienten
Search Medline for
Authors
Published: | April 24, 2006 |
---|
Outline
Text
Cochlea-Implant-Patienten werden nach ihrer Implantation regelmäßig hno-ärztlich und in technischer Hinsicht kontrolliert. Seit der Einführung der Telemetrie im Jahre 1994 haben mittlerweile sämtliche Cochlea-Implant-Hersteller dieses Prinzip übernommen.
Die Telemetrie erlaubt eine objektive Funktionskontrolle des Implantates. Die verbreitete Impedanzmessung mißt dabei den Widerstand zwischen der gereizten Elektrode zu einer Referenzelektrode. Der gemessene Wert wird als Äquivalent des intracochleären Widerstandes interpretiert. Er steigt beispielsweise an bei entzündlicher Veränderung der intracochleären Flüssigkeit.
Bei der noch weniger verbreiteten Neural Response Telemetry (NRT) handelt es sich praktisch um eine Elektrocochleographie mit dem Cochlea-Implantat: Das Implantat stellt sowohl die Reizelektrode als auch die Meßelektrode, die das resultierende CAP des Hörnerven mißt.
Vielfach werden von Cochlea-Implant-Patienten, oft nach jahrelangem problemlosen Intervall zur Implantation, Veränderungen im Hörvermögen angegeben, die sich auch objektiv mittels Telemetrie nachweisen lassen. Wir haben das CI-Patienten-Kollektiv unserer Klinik (> 2.800 Patienten zum Stichtag 1.11.2005) in dieser Hinsicht evaluiert. 58 dieser Patienten wiesen Impedanzveränderungen auf. Ursächlich werden einerseits entzündliche Prozesse, andererseits stimulationsbedingte Veränderungen angeschuldigt. Theoretische Überlegungen und therapeutische Vorschläge werden vorgestellt.