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Olfaktorische Gehirnaktivierungen bei Patienten mit Hyposmie und Normosmie – eine FMRT Studie
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Riechverlust in Form einer Hyposmie findet sich bei einem großen Teil (15%) der Bevölkerung, der mit der derzeitigen alternden Bevölkerung wachsen dürfte. Allerdings wird die zentralnervöse Verarbeitung von Gerüchen bei Hyposmie bis heute schlecht verstanden. Das Ziel dieser Studie war es, Unterschiede in der Duftverarbeitung zwischen Patienten mit Hyposmie und gesunden Kontrollen bei Verwendung der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) zu untersuchen.
Methodik: Elf hyposmische und 12 gesunde, normosmische Probanden wurden im Rahmen einer fMRT-Sitzung zu zwei unterschiedlichen Gerüchen (Kaffee und Pfirsich) exponiert. Zusätzlich wurden die Geruchswahrnehmungsqualitäten für jeden Geruch bewertet.
Ergebnisse: Die Aktivierungen der normosmischen Gruppe wurden in typischen Hirnarealen (Insula, orbitofrontaler Kortex [OFC], Amygdala) lokalisiert. Die hyposmische Gruppe zeigte ähnliche Regionen der Aktivierung (Insula, OFC), jedoch wurde weniger Aktivierung in folgenden Arealen gefunden: Amygdala, links anteriores Cingulum und rechter OFC. Interessanterweise zeigte sich höhere Aktivierung rechts parahippocampal und beidseits im posterioren Cingulum; diese Hirnareale spielen eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung von Erinnerungen spielen.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen eine ähnliche zentrale olfaktorische Verarbeitung in den beiden Gruppen; allerdings scheint es, als ob hyposmische Patienten versuchen, den Verlust u.a. durch eine stärkere Aktivierung von Gedächtnisinhalten zu kompensieren.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.