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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Optimierung des Sprachverstehens im Störschall bei SSD-Patienten

Meeting Abstract

  • corresponding author Yvonne Stelzig - Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz; Abt. HNO, Koblenz
  • Dan Hilgert-Becker - CI-Centrum Rhein-Mosel-Lahn am Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Koblenz
  • Björn Kathage - CI-Centrum Rhein-Mosel-Lahn am Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Koblenz
  • Konstantin Wiebe - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Uniklinik Freiburg, Freiburg
  • Thomas Wesarg - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Uniklinik Freiburg, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno406

doi: 10.3205/17hno406, urn:nbn:de:0183-17hno4065

Published: April 13, 2017

© 2017 Stelzig et al.
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Text

Einleitung: Die CI-Versorgung von Erwachsenen mit erworbener einseitiger Taubheit wird seit einigen Jahren erfolgreich praktiziert. In Situationen mit mehreren räumlich separierten Störgeräuschen und großem Abstand zwischen CI-Patient und Sprecher ist ein eher kleiner Nutzen des CI für das Sprachverstehen zu erwarten. In derartigen Hörsituationen bietet sich der Einsatz von drahtlosen Audioübertragungssystemen an.

Methoden: Es wurden 10 erwachsene SSD-Patienten (Fa. MedEl) untersucht. Das Sprachverstehen im Störgeräusch wurde in verschiedenen Hörkonditionen, ohne Roger sowie bei Verwendung des Roger am CI-Ohr, am normal hörenden Ohr sowie an beiden Ohren mittels des Olsa (Sprachpegel: 65 dB SPL) im mehrkanaligen unkorrelierten Störgeräusch untersucht. Bei allen Untersuchungen verwendeten die Patienten den OPUS 2 Sprachprozessor. Mittels Fragebogen wurden die Patienten zu ihrer subjektiven Einschätzung bei Verwendung des Roger-Systems befragt.

Ergebnisse: Die Patienten wiesen bei dem niedrigsten verwendeten Störschallpegel 55 dB(A) auch ohne Roger ein nahezu vollständiges Sprachverstehen auf. Beim höchsten Störschallpegel 75 dB(A) war ohne Roger fast kein Sprachverstehen mehr möglich. Die Ankopplung des Roger an den OPUS 2 führte zu einer massiven Verbesserung der Sprachverständlichkeit. Bei zusätzlicher Verwendung des Roger Focus am normalhörenden Ohr zeigte sich ein weiterer Hörgewinn. Die Patienten empfanden einen deutlichen Hörgewinn bei Verwendung des Roger-Systems an beiden Ohren.

Schlussfolgerung: In geräuschvollen Situationen bietet sich der Einsatz von drahtlosen Audioübertragungssystemen wie des Systems Roger am CI-Ohr oder sogar an beiden Ohren an, welche diesen Patienten ein erheblich verbessertes Sprachverstehen ermöglichen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.