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Kultivierung des Organ of Corti mit Rolipram reduziert die Cisplatin-Schäden der Haarzellen
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Published: | April 13, 2017 |
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Cisplatin ist in der Therapie von Hals-Kopf-Tumoren weit verbreitet. Es führt zur Vernetzung der DNA, was die Apoptose aktiviert. Nebenwirkungen sind Hörschäden bis hin zur Taubheit. Über 90% der mit Cisplatin behandelten Patienten weisen progressiven, irreversiblen Hörverlust auf. Rolipram ist ein selektiver Hemmer der Phosphodiesterase-4 mit neuroprotektiven Eigenschaften. In dieser in vitro-Studie sollte die Wirkung von Rolipram auf die Haarzellen untersucht werden. Aus dem Innenohr neonataler Ratten (p3-p5) wurde das Organ of Corti (OC) isoliert, getrennt in apikale, mediale und basale Fragmente und über 48 h unter Zusatz von Rolipram (0,1nM; 1nM; 10nM) kultiviert. Nach 24h wurde dem Medium Cisplatin (20µM) zugesetzt. Nach weiteren 24 h wurden die OCs fixiert, gefärbt und analysiert. Es zeigte sich, das die Anzahl der morphologisch intakten inneren und äußeren Haarzellen unter Zugabe von Rolipram in allen Konzentrationen eine ähnliche Anzahl aufwies, verglichen mit den Kulturen ohne Rolipramzusatz. Die Cisplatin-behandelten OCs zeigten über alle Fragmente signifikant weniger intakte innere und äußere Haarzellen (p<0,001). Auch in den Cisplatin-Kulturen mit 0,1nM und 1nM Rolipram war die Anzahl der intakten inneren und äußeren Haarzellen im Vergleich zu Kulturen ohne Cisplatin-Gabe kleiner. Die Zugabe von 10nM Rolipram führte bei den äußeren Haarzellen zu einer signifikanten Steigerung der intakten Zellen der Cisplatin-behandelten Kulturen, was sich besonders im basalen Teil ausprägte (p<0,02). Dieser Effekt war bei den inneren Haarzellen nicht so deutlich ausgeprägt. Diese Ergebnisse demonstrieren das otoprotektives Potential des Roliprams insbesondere bei den äußeren Haarzellen. In weiten Experimenten sollen die Mechanismen der Otoprotektion untersucht werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.