gms | German Medical Science

88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Hörveränderungen nach intratypanaler Applikation von Kortikosteroiden zur Therapie des Hörsturzes: eine Meta-Analyse mittels mathematischer Simulationen angewandter Applikationsprotokolle

Meeting Abstract

  • corresponding author Arne Liebau - Univ. HNO-Klinik, Halle/S.
  • Olivia Pogorzelski - Univ. HNO-Klinik, Halle/S.
  • Alec N. Salt - Dept. of ORL, Washington Univ. School of Medicine, St. Louis, USA
  • Stefan Plontke - Univ. HNO-Klinik, Halle/S.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno332

doi: 10.3205/17hno332, urn:nbn:de:0183-17hno3326

Published: April 13, 2017

© 2017 Liebau et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Zielsetzung: Im Rahmen einer Metastudie wurden kontrollierte und nicht kontrollierte Studien zur Therapie des Hörsturzes mittels lokaler Applikation von Kortikosteroiden analysiert, um ein optimales Behandlungsschema zu etablieren.

Methode: Mittels einer Literaturrecherche über den Zeitraum Januar 2000 bis Januar 2017 wurden klinische Studien zur Therapie des Hörsturzes mit lokaler Applikation von Kortikosteroiden in die Metastudie eingeschlossen. Die erzielten Medikamentenkonzentrationen im Innenohr bei den verschiedenen Behandlungsschemata wurden mit Hilfe eines validierten Computermodells kalkuliert. Verschiedene Faktoren wurden anschließend mit der Hörverbesserung korreliert, wie den Ausgangsdaten der Patienten, den Parametern des Applikationsprotokoll und der kalkulierten Maximalkonzentration, sowie der Gesamtdosis (Area under the curve, AUC).

Ergebnisse: Es wurde keine Korrelation zwischen der Hörverbesserung und den Parametern der Applikationsprotokolle, sowie der kalkulierten Medikamentenkonzentrationen gefunden. Für die Primärtherapie waren die finalen Hörschwellen unabhängig vom Zeitpunkt der Beginn der Therapie. Bei der Sekundärtherapie waren die Hörverbesserungen und die finalen Hörschwellen unabhängig vom Zeitpunkt der Beginn der Therapie.

Schlussfolgerung: Vermutlich ist die Tendenz, dass ein früher Beginn der Primärtherapie die Hörverbesserung begünstigt ein Scheineffekt, welcher durch Spontanerholung verursacht wird. Die Hörverbesserung ist eventuell kein geeigneter Parameter zur Beurteilung des Therapieerfolgs, da er stark vom initialen Hörverlust abhängt. Der finale Hörverlust könnte hier eine bessere Alternative darstellen. Das Fehlen einer Dosis-Wirkungs-Beziehung stellt die Wirksamkeit der lokalen Kortikosteroidtherapie des Hörsturzes in Frage.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.