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Änderung der subjektiven Vertikalen unter Cochlea-Implantation nach ausschaltender Operation des Labyrinthorgans bei Morbus Menière
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Bei Patienten mit fortgeschrittenen Stadien eines Morbus Menière besteht neben Drehschwindelanfällen aufgrund labyrinthärer Restfunktion häufig ein ausgeprägter sensorischer Hörverlust, der einer Hörgeräte-Versorgung zum Sprachverstehen nicht mehr zugänglich ist. Für diese Patientengruppe steht die ausschaltende Operation des Labyrinths mit simultaner Cochlea-Implantation zur Verfügung. Am Beispiel dieser Patientengruppe ergibt sich die Frage, ob sich eine Änderung der Utriculusantwort durch überschwellige Stimulation der basal gelegenen CI-Elektroden ergibt.
Methode: Im Zeitraum 03.05.2013 bis 03.11.2016 führten wir an 26 Patienten (18 m, 8 w) eine Cochleosacculotomie nach Schuknecht (1982) zur Labyrinthausschaltung bei fortgeschrittenem M. Menière durch. Bei 20 Patienten fand simultan eine Cochlea-Implantation auf dem labyrinthär ausgeschalteten Ohr statt. Mindestens 4 Wochen nach der erfolgten Operation bzw. im weiteren Verlauf der CI-Nachsorge bestimmten wir die subjektive Vertikale als Ausdruck der Utriculusfunktion mit ausgeschaltetem und mit eingeschaltetem CI unter überschwelliger Stimulation.
Ergebnisse: 24 von 26 Patienten berichteten postoperativ über keine weiteren Schwindelanfälle im Sinne eines M. Menière. Bei 13 von 20 Patienten fand sich eine einseitige Änderung der subjektiven Vertikalen unter überschwelliger Stimulation, in den übrigen Fällen ließ sich keine einheitliche Veränderung erkennen.
Schlussfolgerung: Analog zu Studien bei gehörlosen cochlea-implantierten Patienten zeigt sich zumindest in der Messung der subjektiven vertikalen eine Stabilisierung der utrikulären Funktion unter überschwelliger Stimulation in der Mehrzahl der Fälle.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.