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Die akustische Mitte bei bilateral und bimodal versorgten Cochlea-Implantat-Patienten: Eine Vergleichsstudie
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Die Erkennung der akustischen Mitte kann Hinweise für die räumliche Wahrnehmung geben. Herkömmliche Lokallisationstests sind im klinischen Alltag aus Zeit- und Aufwandsgründen meist nicht durchführbar, weswegen in Aachen der schnell und einfach durchzuführende „Mittigkeitstest“ entwickelt wurde.
Methoden: Der Mittigkeitstest wird in der horizontalen Ebene mit drei sichtbaren Lautsprechern durchgeführt. Die Stimuli werden ausschließlich von vorne angeboten, die Patienten geben die subjektiv wahrgenommene Schallquellenrichtung an. Die Stimuli bestehen aus Schmalbandrauschen von 0,5 kHz, 1 kHz, 2 kHz und 4 kHz.
Wir untersuchten 49 bilateral und 60 bimodal versorgte Patienten die zwischen 1988 und 2015 implantiert wurden. Diese Patienten führten frühestens ein Jahr nach Implantation mindestens einen Mittigkeitstest durch.
Ergebnisse: Der summatorische Mittelwert der korrekten Mittigkeitsangaben lag bei 40,54%; für die bilateral versorgte Gruppe bei 51,84% und für die bimodal versorgte Gruppe bei 31,63% Die Mittigkeitserkennung bei 500Hz war 41,08% bzw 50,68% und 33,51%, bei 1 kHz 51,05% bzw. 65,01% und 40,05%, bei 2kHz 38,20% bzw 48,35% und 30,21% und bei 4kHz 31,64% bzw 43,25% und 22,50%. Die Erkennung insgesamt sowie auch frequenzspezifisch war signifikant besser bei den bilateral versorgten Patienten als bei den bimodalen (Wilcoxon-Rangsummentest). Bimodale Patienten lateralisierten überwiegend zum Hörgeräte-Ohr.
Schlussfolgerung: Der Mittigkeitstest ermöglicht es auch in der klinischen Routine schnell zu erfassen, ob ein frequenzspezifischer Bias der Richtungswahrnehmung vorliegt und ist bei der Anpassung bilateral und bimodal versorgten Patienten hilfreich.
Die bilateral versorgten Patienten scheinen eine bessere Mittigkeitserkennung als die bimodalen zu haben.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.