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Der Einfluss früher HPV16 Onkoproteine auf die Cisplatin Empfindlichkeit und die damit verbundene Identifizierung neuer Kandidatengene für die molekulare Targettherapie bei Kopf-Hals-Karzinomen
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Klinische Studien zeigen, dass gerade in Oropharynxkarzinomen der HPV-Status für das Ansprechen auf eine Radiochemotherapie eine große Rolle spielt. Ursächlich sind auf molekularer Ebene vor allem eine Interaktion des HPV-E6 Proteins mit p53 und des HPV-E7-Proteins mit Rb. Die proonkogenetischen Folgen sind eine Dysregulation von Apoptose und Zellzyklus. Uns interessierte, welche zusätzlichen Gene unter dem Einfluss des E6-Proteins unter Cisplatin reguliert werden, um neue Ansatzpunkte zur Therapieverbesserung auch in HPV-negativen Karzinomen zu identifizieren.
Methoden: Durch Transduktion des E6/E7-Proteins in eine p53-Wildtyp-Kopf-Hals-Zelllinie konnten wir ein Model entwickeln, das den Einfluss dieser Gene selektiv nachempfand. Es folgte eine Affymetrix-Transkriptanalyse (+/- Cisplatin), eine Verifikation der Gene durch qRT-PCR und eine Expressionsanalyse in natürlicherweise HPV-positiven Zelllinien.
Ergebnisse: Im in-vitro Model konnte durch E6-, nicht jedoch durch E7-Transduktion eine erhöhte Cisplatin-Sensitivität erreicht werden. Durch eine Affymetrix-Analyse der exprimierten Gene konnten 46 von 20.000 detektierten Genen identifiziert werden, die sowohl durch das Vorhandensein von E6 als auch durch Cisplatin signifikant reguliert wurden. Durch eine qRT-PCR wurden sechs Kandidatengene analysiert und in natürlicherweise HPV-positiven Zelllinien validiert.
Schlussfolgerung: In Kopf-Hals-Tumoren kann in-vitro eine erhöhte Cisplatinsensitivität durch eine E6-Expression dargestellt werden. Weitere unter E6- und Cisplatin-Einfluss regulierte Gene konnten identifiziert werden, die potentielle Kandidaten für eine Verbesserung der Ciplatinsensitivität darstellen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.