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Primärtumor-assoziierte CXCR4-/CXCL12 Expression determiniert die Ausbildung von Fernmetastasen bei Kopf-Hals-Karzinomen
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Trotz erfolgreicher lokaler Tumortherapie entwickelt ein veritabler Anteil an Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen metachrone Fernmetastasen, die rückblickend aggressive therapeutische Konzepte relativieren. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Identifikation molekularer Marker, die das Fernmetastasierungspotenzial bereits an Proben des Primärtumors ermöglichen.
Methode: Es wurden 31 Basalzellkarzinome (BCC), 1.057 Plattenepithelkarzinome, 146 maligne Melanome (MM) und 16 adenoid-zystische Karzinome (ACC) der Kopf-Hals-Region hinsichtlich klinischer Parameter untersucht und mit dem immunhistochemischen Expressionsverhalten von MMP2/9, TIMP1/2, CXCR4 und CXCL12 korreliert.
Ergebnisse: Mit signifikant zunehmender Inzidenz von Fernmetastasen (BCC:0%; HNSCC: 18%; ACC:25%; MM:34%; p=0,0009) zeigte sich ein signifikanter Anstieg der untersuchten Proteine (p<0.0001). Bei HNSCC war die CXCR4-Überexpression mit einem erhöhten Risiko verbunden, fernmetastasenbedingt zu versterben (HR=2,02, p<0,03), wohingegen die CXCL12-Überexpression in MM das Risiko verringerte (HR: 2,49; p=0,029).
Schlussfolgerung: Bei HNSCC könnte bereits der Nachweis CXCR4-Überexpression am Primärtumor dazu beitragen, Therapieoptionen zu stratifizieren. Die funktionelle Bedeutung der CXCL12-Überexpression und des damit verringerten Risikos bei MM fernmetastasenbedingt zu versterben, ist zukünftig zu untersuchen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.