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Das Merkelzellkarzinom im HNO-Bereich – eine seltene Differenzialdiagnose von malignen Hauttumoren
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Merkelzellkarzinome (MZK) sind seltene Tumore des Integuments, die auch im Kopf-Halsbereich als Differentialdiagnose bei unklaren Hautveränderungen in Betracht gezogen werden müssen. Sie gelten als schlecht strahlensensibel. Wir sind der Frage nachgegangen, welche Besonderheiten bei der Diagnostik und Therapie dieser Tumorentität auftreten.
Methoden: Retrospektive Analyse der klinischen, sonographischen und histologischen Charakteristika aller Pat., bei denen im Zeitraum von 01/2000 bis 10/2016 an unserer Klinik die Erstdiagnose eines MZK bzw. von zervikalen MZK-Metastasen gestellt wurde.
Ergebnisse: Im o.g. Zeitraum wurde bei 10 Patienten (zwei Männer, acht Frauen; Durchschnittsalter 78,3 Jahre) ein MZK bzw. Metastasen eines MZK im Kopf-Halsbereich diagnostiziert. Bei zwei Patienten wurden zervikale Metastasen eines vorbekannten Karzinoms (am ipsilateralen Ober- bzw. Unterarm) histologisch gesichert, bei den anderen acht Patienten lag der Primärtumor im Bereich der Gesichtshaut. Ein besonders aggressives lokales Wachstum zeigten hierbei die MZK der Nasenhaut, die nur durch ausgedehnte Tumorresektionen mit anschließender kombinierter Nachbehandlung therapiert werden konnten. Bei MZK der Wange und der Stirn hingegen fielen eine ausgedehnte Metastasierung in zervikale Lymphknoten und große Speicheldrüsen auf.
Schlussfolgerungen: MZK sind selten auftretende aggressive wachsende Hautmalignome im Kopf-Halsbereich. Es sind umfassende Staginguntersuchungen indiziert, da bei Diagnosestellung bereits sowohl ein lokal invasives Wachstum als auch eine ausgedehnte lokoregionäre Metastasierung häufig ist. Im Hinblick auf die notwendige Therapie ist das häufig höhere Erkrankungsalter der Patienten und die relativ schlechte Strahlensensibilität der Tumoren zu berücksichtigen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.