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Videoendoskopisch und neuromonitorisch kontrollierte mikrochirurgische Schilddrüsenoperation zur Schonung des N. recurrens
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: In Deutschland werden jährlich 100.000 Schilddrüsenentfernungen ausgeführt. Während in Großbritannien und U.S.A. in den 90-er Jahren lediglich 15 % der HNO-Ärzte Schilddrüsen-eingriffe durchführten, werden im nicht deutschsprachigen Ausland heute immerhin 50 % der Thyreoidektomien durch Kopf- Hals- Chirurgen durchgeführt.
Die visuelle Darstellung des Nervus recurrens ist weltweit als Goldstandard einer Recurrens-schonenden Resektionstechnik bei Schilddrüsenoperationen anerkannt.
Methoden/Ergebnisse: Wir HNO-Fachärzte haben die Möglichkeit den N. recurrens in dreifacher Hinsicht zu überwachen. Erstens visuell unter dem Operationsmikroskop, denn wir sind es gewohnt tagtäglich mit dem Mikroskop zu arbeiten. Über das Mikroskop kann jederzeit eine zusätzliche Fotodokumentation durchgeführt werden. Zweitens kontinuierlich durch Neuromonitoring und Ableitung über Tubuselektroden. Drittens steht nur uns die direkte intraoperative videoendoskopische Sicht auf die Stimmlippen bei Stimulation des Nervus recurrens zur Verfügung.
Wir stellen eine einfache Methode vor, durch Einstellung der Stimmlippen über ein Stützlaryngoskop und Befestigung der Kamera an eine lange 0°-Optik, am Wandmonitor durch Stimulation des Nervus vagus die Funktionstüchtigkeit des N. recurrens im gesamten Verlauf der Schilddrüsenoperation zu überwachen und besonders vor Operation der Gegenseite zu überprüfen, zu sehen und gleichzeitig zu dokumentieren. Das Neuromonitoring funktioniert nicht immer so suffizient, so dass eine zusätzliche Kontrolle - die mit geringem Aufwand erreicht werden kann - sinnvoll ist.
Schlussfolgerung: Als HNO-Ärzte sind wir prädestiniert in allen drei Hinsichten die Überwachung des N.recurrens sicher zu gewährleisten.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.