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54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

07. bis 10.09.2009, Essen

Verfügbare eHealth-Applikationen in Österreich: Evaluierung in Bezug auf funktionelle Benutzeranforderungen

Meeting Abstract

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  • Alexander Ströher - UMIT, Innsbruck

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds). Essen, 07.-10.09.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmds347

doi: 10.3205/09gmds347, urn:nbn:de:0183-09gmds3478

Published: September 2, 2009

© 2009 Ströher.
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Hintergrund: In Österreich wird die Einführung einer elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) [1] durch die öffentliche Hand vorbereitet. In dieser Arbeit wurde, ergänzend zu den vorhandenen technischen Vorgaben, eine Aufstellung funktionaler Benutzeranforderungen erstellt, sowie diese mit in Österreich und international verfügbaren eHealth-Applikationen abgeglichen.

Material/Methoden: Zur Feststellung der bisherigen Vorgaben seitens der Arbeitsgemeinschaft elektronische Gesundheitsakte (ARGE ELGA) wurde eine Literatur- bzw. Internetrecherche vorhandener Kriterien durchgeführt und zu diesem Zweck mittels EBSCO-Host http://www.umit.at/ebsco/ die Datenbanken

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sowie die Medline http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/ nach ELGA-relevanten Arbeiten durchsucht. Zusätzlich wurden auf die Internet-Suchmaschinen http://www.google.at bzw.

http://scholar.google.at/ zurückgegriffen.

Mittels eines problemzentrierten Interviews [2], [3] der zukünftigen Nutzer der ELGA (Ärzte, Apotheker, Soziale Dienste, Selbsthilfevertreter) konnte ein Katalog funktionaler Benutzeranforderungen erstellt werden. Der Interviewleitfaden dazu entstand in Anlehnung an vorhandene Arbeiten [4], [5].

Zuletzt wurde eine Auflistung verfügbarer eHealth-Applikationen mittels weiterer Literatur- und Internetrecherchen erstellt und diese mit den erhaltenen Anforderungen verglichen.

Ergebnisse: Es konnte festgestellt werden, dass derzeit keine ausreichende Definition funktionaler Benutzeranforderungen verfügbar ist. Die aus den Interviews erhaltenen Anforderungen, welche aller Wahrscheinlichkeit nach nur die Spitze eines Eisberges darstellen, wurden bislang nur unzureichend berücksichtigt.

Die vordringlichsten Wünsche der Befragten lauteten, neben dem Datenschutz: Einführung einer elektronischen Medikamentenübersicht bzw. des e-Impfpasses, sowie eine Präsentationsmöglichkeit

für die Selbsthilfe. Abgelehnt wurde die Möglichkeit des Versteckens von Dokumenten.

Es konnten acht Applikationen identifiziert werden, die dem Ansatz der ELGA entsprachen, dieser wurde jedoch von keinem Produkt vollständig umgesetzt.

Diskussion: Erwartungsgemäß waren die Antworten bei dieser Befragung breit gestreut, dennoch ist ein Konsens zu erkennen, dass die neue ELGA keine zusätzliche zeitliche Belastung oder Kosten bringen darf und einfach zu bedienen sein muss. Über ein gemeinsames Portal könnten alle Benutzergruppen auf verschiedene Sichten der Inhalte zugreifen.

Es bedarf allerdings noch einiger akzeptanzbildender Maßnahmen seitens der ARGE ELGA für deren erfolgreiche Einführung.


Literatur

1.
ARGE ELGA. Umsetzungsschritte 2009. (zitiert 11.03.2009) 2009. Available from: http://www.arge-elga.at/index.php?id=15 External link
2.
Mayring P. Einführung in die qualitative Sozialforschung. 5. ed. Weinheim, Basel: Beltz Verlag; 2002. ISBN 978-3-407-25252-4.
3.
Witzel A. Das problemzentrierte Interview. Forum Qualitative Sozialforschung. (zitiert 18.03.2009) 2009. Available from: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/1-00/1-00witzel-d.htm External link
4.
Baranyi R. Erhebung und Evaluierung von Akzeptanz und Nutzung der zukünftigen elektronischen Patientenakte in Österreich [Magisterarbeit]. Wien: Technische Universität; 2008. Available from: http://www.ub.tuwien.ac.at/ External link
5.
Schabetsberger T. ELIA – ELGA: Interesse und Akzeptanz, Bedarf und Nutzung der persönlichen elektronischen Gesundheitsakte in Tirol – Abschlussbericht. Schriftenreihe der UMIT. Hall in Tirol: UMIT; 2008. Available from: http://iig.umit.at/ External link