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54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

07. bis 10.09.2009, Essen

Gesunde Arbeit in kleinen und mittleren Unternehmen – eine repräsentative Studie zum Stand der Umsetzung des Gesundheitsmanagements

Meeting Abstract

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  • Rudolf C. Zelfel - iqpr Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation GmbH an der Deutschen Sporthochschule Köln, Köln
  • Torsten Alles - iqpr Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation GmbH an der Deutschen Sporthochschule Köln, Köln
  • Andreas Weber - Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e. V. (MDS), Essen

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds). Essen, 07.-10.09.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmds096

doi: 10.3205/09gmds096, urn:nbn:de:0183-09gmds0965

Published: September 2, 2009

© 2009 Zelfel et al.
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Hintergrund: Das iqpr GmbH führt das Projekt "Gesunde Arbeit" durch, das vom BMAS gefördert wird. In diesem Rahmen erfolgte eine repräsentative Befragung von 1. 441 kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland. In der Studie wurden Stand, Umsetzung und Beratungsbedarf bei KMU in folgenden Themenbereichen erhoben: Betriebliches Gesundheitsmanagement, Umsetzung der Anforderungen des demografischen Wandel sowie die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen.

Methoden: Die Items wurden aus den genannten Handlungsfeldern erarbeitet. Im CATI Verfahren wurden 1.441 Betriebe unter 250 Beschäftigten in sieben Regionen der Bundesrepublik und in vier Betriebsgrößenklassen in folgenden Themenbereichen befragt: Betriebsstruktur, Beschäftigungsstruktur, Gesundheitsstatus im Betrieb, Betriebliche Unterstützungssysteme, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Betriebliches Eingliederungsmanagement, Betriebliche Gesundheitsförderung, Demografischer Wandel, Beratungsbedarf der Unternehmen in Bezug auf die genannten Handlungsfelder.

Ergebnisse: Die Fehlzeiten der Beschäftigten werden nur zum Teil systematisch erfasst bzw. analysiert. Es ist anzunehmen, dass das Betriebliche Eingliederungsmanagement nicht oder zu spät eingeleitet wird. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement ist bei 83% der Kleinstbetriebe und 72% der Betriebe unter 50 Beschäftigten nicht bekannt. Noch unbekannter ist die bestehende gesetzliche Verpflichtung. Gesundheitsförderung und Prävention werden in der Breite möglicher Maßnahmen noch nicht umgesetzt. Gesundheitsförderung beschränkt sich im Wesentlichen auf die Gestaltung des Arbeitsplatzes sowie die Arbeitszeitgestaltung. Externe Hilfe zur Betrieblichen Gesundheitsförderung wird derzeit nur wenig in Anspruch genommen. Etwa die Hälfte befürchtet Auswirkungen des demografischen Wandels auf das eigene Unternehmen, ohne entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Diskussion: Kleine und mittlere Unternehmen beschäftigen 68% der sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer/innen. Im Gegensatz zu Arbeits- und Gesundheitsschutz sind die Handlungsfelder Betriebliche Gesundheitsförderung und Betriebliches Eingliederungsmanagement in Betrieben dieser Größe noch unterentwickelt. Die Ergebnisse belegen auf größerer statistischer Basis ähnliche Untersuchungen zum Beratungsbedarf. Die Studie zeigt aber auch, dass Betriebe dieser Größenordnung durchaus bereit sind, externe Hilfen für die Lösung dieser Probleme in Anspruch zu nehmen.


Literatur

1.
Hetzel C, Flach T, Mozdzanowski M. Mitarbeiter krank – was tun!? Praxishilfen zur Umsetzung des betrieblichen Eingliederungsmanagements in kleinen und mittleren Unternehmen. Wiesbaden: Universum; 2007.
2.
Niehaus M, Magin J, Marfels B, Vater EG, Werkstetter E. Betriebliches Eingliederungsmanagement. Studie zur Umsetzung des Betrieblichen Eingliederungsmanagement nach § 84 Abs. 2. Bonn: BMAS Forschungsbericht 374; 2008
3.
Zelfel RC, Mozdzanowski M, Weber A. Betriebliches Eingliederungsmanagement in Klein- und Kleinstbetrieben- Ein „8-Punkte-Plan“ zur Eingliederung und Gesundheit. Arbeitsmed Sozialmed Umweltmed. 2007;42:146.