Article
Die Bedeutung der Schmerzausbreitung für den Behandlungserfolg der multimodalen Schmerztherapie bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen
Search Medline for
Authors
Published: | October 16, 2008 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Diese prospektive Längsschnittstudie analysiert die Bedeutung der Schmerzausbreitung für den Behandlungserfolg nach multimodaler Schmerztherapie bei Patienten mit chronischem Rückenschmerz.
Methodik: 395 Patienten mit chronischen Rückenschmerzen wurden, bei klar definierten Ein- und Ausschlußkriterien einer standardisierten multimodalen dreiwöchigen ambulanten Schmerztherapie zugeführt. Vor Therapiebeginn wurden die Patienten entsprechend der Schmerzausbreitung drei Subgruppen (monolokulär, bilokulär, multilokulär) zugeteilt. Diese drei Gruppen wiesen zu Therapiebeginn T0 keinen Unterschied in den soziodemografischen und den psychometrischen Werten auf. Der Behandlungserfolg wurde anhand der folgenden Parameter: Rückkehr zur Arbeit, Gesundheitszustand SF-36, subjektive Schmerzreduktion VAS und FFbH-R evaluiert. 6 Monate nach multimodaler Therapie (T2) wurde der Behandlungserfolg innerhalb dieser drei Subgruppen verglichen und statistisch analysiert.
Ergebnisse: Die zu Grunde gelegten Outcome Parameter, Gesundheitszustand SF-36, subjektive Schmerzreduktion VAS und FFbH-R unterschieden sich nicht in den drei Subgruppen zu T0. Alle drei Gruppen profitierten signifikant von der multimodaler Schmerztherapie und verbesserten sich signifikant in den Outcome Parametern nach dreiwöchiger multimodaler Schmerztherapie (T1). Der Behandlungserfolg war auch noch nach 6 Monaten evident (T2). Die Subgruppe mit monolokulärer Schmerzausbreitung zeigte den besten Therapieerfolg nach 6 Monaten, gefolgt von der Subgruppe mit bilokulärer und multilokulärer Schmerzausbreitung.
Schlussfolgerungen: Auch Patienten mit bi- und multilokulärer Schmerzausbreitung, also einer verbreiteten Schmerzsymptomatik als Ausdruck der Schmerzgeneralisierung profitieren von einer multimodalen Schmerztherapie. Das Ausmaß der Schmerzsymptomatik reduziert jedoch den Therapieerfolg, so dass Patienten frühzeitig und vor Schmerzgeneralisierung einer multimodalen Therapie zugeführt werden sollten.