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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 94. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 49. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

22. - 25.10.2008, Berlin

Die Bedeutung der Schmerzausbreitung für den Behandlungserfolg der multimodalen Schmerztherapie bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen

Meeting Abstract

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  • B. Moradi - Orthopädische Universitätsklinik, Schmerztherapie, Heidelberg, Germany
  • E. Neubauer - Orthopädische Universitätsklinik, Schmerztherapie, Heidelberg, Germany
  • M. Schiltenwolf - Orthopädische Universitätsklinik, Schmerztherapie, Heidelberg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 94. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 49. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 22.-25.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocWI89-868

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dkou2008/08dkou564.shtml

Veröffentlicht: 16. Oktober 2008

© 2008 Moradi et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Diese prospektive Längsschnittstudie analysiert die Bedeutung der Schmerzausbreitung für den Behandlungserfolg nach multimodaler Schmerztherapie bei Patienten mit chronischem Rückenschmerz.

Methodik: 395 Patienten mit chronischen Rückenschmerzen wurden, bei klar definierten Ein- und Ausschlußkriterien einer standardisierten multimodalen dreiwöchigen ambulanten Schmerztherapie zugeführt. Vor Therapiebeginn wurden die Patienten entsprechend der Schmerzausbreitung drei Subgruppen (monolokulär, bilokulär, multilokulär) zugeteilt. Diese drei Gruppen wiesen zu Therapiebeginn T0 keinen Unterschied in den soziodemografischen und den psychometrischen Werten auf. Der Behandlungserfolg wurde anhand der folgenden Parameter: Rückkehr zur Arbeit, Gesundheitszustand SF-36, subjektive Schmerzreduktion VAS und FFbH-R evaluiert. 6 Monate nach multimodaler Therapie (T2) wurde der Behandlungserfolg innerhalb dieser drei Subgruppen verglichen und statistisch analysiert.

Ergebnisse: Die zu Grunde gelegten Outcome Parameter, Gesundheitszustand SF-36, subjektive Schmerzreduktion VAS und FFbH-R unterschieden sich nicht in den drei Subgruppen zu T0. Alle drei Gruppen profitierten signifikant von der multimodaler Schmerztherapie und verbesserten sich signifikant in den Outcome Parametern nach dreiwöchiger multimodaler Schmerztherapie (T1). Der Behandlungserfolg war auch noch nach 6 Monaten evident (T2). Die Subgruppe mit monolokulärer Schmerzausbreitung zeigte den besten Therapieerfolg nach 6 Monaten, gefolgt von der Subgruppe mit bilokulärer und multilokulärer Schmerzausbreitung.

Schlussfolgerungen: Auch Patienten mit bi- und multilokulärer Schmerzausbreitung, also einer verbreiteten Schmerzsymptomatik als Ausdruck der Schmerzgeneralisierung profitieren von einer multimodalen Schmerztherapie. Das Ausmaß der Schmerzsymptomatik reduziert jedoch den Therapieerfolg, so dass Patienten frühzeitig und vor Schmerzgeneralisierung einer multimodalen Therapie zugeführt werden sollten.