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Biomechanische Untersuchung am Osteosynthesemodell der Beckenosteotomie – resorbierbarer Pin und K-Draht-Osteosynthese
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Published: | October 9, 2007 |
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Fragestellung: Die Beckenosteotomie nach Salter ist eine effektive Methode zur Korrektur der azetabulären Dysplasie. Ein Nachteil liegt in der Notwendigkeit eines zweiten Eingriffs zur Materialentfernung. Biodegradierbare Pins könnten diesen Nachteil ausgleichen. In dieser Studie werden deshalb die mechanischen Eigenschaften der traditionellen K-Draht-Osteosynthese mit einem resorbierbaren Pin verglichen.
Methodik: 40 Kadaver-Schweinebecken wurden einer Salter-Beckenosteotomie unterzogen. 20 Proben wurden mit drei 2,0mm K-Drähten stabilisiert (Gruppe I). Die übrigen 20 wurden mit drei gleich starken SmartPins (Fa. ConMed Linvatec Deutschland) versorgt. Innerhalb einer Gruppe wurden jeweils 10 Proben zur Ermittlung des Osteosyntheseversagens (maximale Versagenslast) und Steifigkeitsmessung (stiffness) in einer Materialprüfmaschine unter standardisierten Bedingungen untersucht. Die übrigen Proben wurden unter zyklischer Belastung (Dislozierung, maximale Versagenslast) getestet. Die Gruppen wurden statistisch verglichen mit dem Mann-Whitney-U-Test.
Ergebnisse: Die K-Draht-fixierte Probe wies eine maximale Versagenslast von 95.2 N und Steifigkeit von 455 N/mm±185 auf. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied im Vergleich zur SmartPin-Gruppe (73.7 N, 435.8 N/mm). Das mittlere Displacement nach 1000 Zyklen betrug 0.46 mm (SD±0.27 mm) für Gruppe I und 0.44 mm (SD±0.18) für Gruppe II ohne signifikanten Unterschied. Nach zyklischer Belastung betrug die maximale Versagenslast (2076.5 N±1260) und Steifigkeit (451.7 N/mm±253) in der K-Draht-Gruppe ohne Unterschied verglichen mit der SmartPin-Gruppe (2519.5 N±1800) und Steifigkeit (417.4 N/mm±216).
Schlussfolgerungen: Basierend auf den Daten des Schweinemodells ergaben sich durch die Verwendung der biodegradierbaren SmartPins keine Stabilitätsunterschiede im Vergleich zur K-Draht-Osteosynthese. Biomechanische Stabilität lässt sich demnach mit Biodegradibilität kombinieren und ermöglicht den Verzicht auf die Materialentfernung.