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Erste Erfahrungen mit der NCB- (no contact bridging) Platte zur Versorgung kniegelenksnaher Frakturen
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die Osteosynthese komplexer, kniegelenksnaher Frakturen und damit die Erlangung eines guten funktionellen Resultates ist oft schwierig. Wie bewährt sich die NCB- (no contact bridgning) Platte bei der Versorgung solcher Frakturen?
Methoden
Die NCB-Platte enspricht einem internen Fixateur, bei dem die Plattenschrauben wahlweise, polyaxial (Auslenkung 30°) und winkelstabil eingebracht werden können. Die Stabilisierung der Schrauben in einem bestimmten Winkel kann während oder nach Abschluss der Osteosynthese erfolgen. Im Zeitraum Mai bis Dezember 2003 wurden 25 kniegelenksnahe Frakturen am Femur und an der Tibia mit der NCB-Platte versorgt. Der klinische und radiologische Verlauf nach Osteosynthese wurde prospectiv erfasst.
Ergebnisse
Eine Patientin verstarb zwei Wochen postoperativ infolge eines cerebrovaskulären Insultes. Sämtliche Frakturen der anderen Patienten (n=24) konnten innerhalb von 12 Wochen zu Heilung gebracht werden. Ein Implantatversagen wurde nicht beobachtet. Die intraoperativ erreichte Stellung der Fraktur konnte in allen Fällen bis zur Ausheilung beibehalten werden. Das funktionelle Resultat war in 15 Fällen als sehr gut (Zustand wie vor dem Unfall) in sieben Fällen als gut und in drei Fällen als mässig zu bewerten. Bei einer Patientin, vorgängig erfolglos mit einem retrograden Femurnagel versorgt, wurde eine Wundheilungsstörung beobachtet.
Schlussfolgerungen
Die NCB-Platte entspricht einem neuartigen internen Fixteur, welcher aufgrund der wahlweisen, polyaxialen Winkelstabiltät der Schrauben sich zur Versorgung metaphysärer, gelenksnaher Frakturen eignet. Durch die Art der Winkelstabilisierung (während oder nach der Osteosynthese) werden für den Operateur neue Optionen der Frakturversorgung eröffnet.