Article
Überempfindlichkeitsreaktion auf Metall-Metall-Paarungen bei Hüfttotalendoprothesen
Search Medline for
Authors
Published: | October 19, 2004 |
---|
Outline
Text
Fragestellung
Metall/Metall-Hüftendoprothesen sind wieder in der Orthopädie eingeführt. Trotz verbesserter Legierungen und guter mittelfristiger Resultate lassen einzelne Metall/Metall-Revisionen hypererge Reaktionen vermuten. Wir untersuchten 16 Revisionen (15 Patienten) zementfreier Metall/Metall-Prothesen.
Methoden
Das Patientenalter (13 Frauen, 2 Männer) war 46-78 Jahre. Die Standzeit betrug 4,5-7,2 Jahre, die Symptomdauer vor der Revision 5-4 Monate. 2 Patienten hatten Luxationen, 1 Patient metallische Klickgeräusche. Gewebeproben der Revisionen wurden mikroskopisch und durch Elementanalysen untersucht. An den Komponenten wurde der lineare Abrieb gemessen.
Ergebnisse
7 Patienten hatten radiologische Lockerungszeichen. Intraoperativ waren 5 Pfannen, 2 Schäfte, in 2 Fällen Pfanne und Schaft locker. Patienten erhielten Keramik-PE- (6x), Metall-PE- (9x), Keramik-Keramik-Paarungen (1x). 12 Patienten zeigen Metallose, 4 ventrale Bursabildung. Co/Cr/Ni-Gehalt im Gewebe betrug 1.4-4604.0 µg/g. Histologisch sind diffuse, perivaskuläre Infiltrate von T-/B-Lymphozyten und Plasmazellen beobachtet. Hämosiderin/Fibrinexudationen waren typisch. Immunhistochemie zeigte eine aktive zelluläre Reaktion. Bei Metallose zeigten sich weniger lymphozytäre Infiltrate. Nach Revision waren die Patienten beschwerdefrei.
Schlussfolgerungen
Die Korrelation von Hypersensitivität und Metallgehalt war nicht erkennbar. Patienten mit Metallose zeigten weniger hypererge Reaktionen. Die Inzidenz der Hypersensitivität bei Metall/Metall-Paarungen ist gering. Hinweise können früh rezidivierende Symptome oder Bursaformation sein, aber nicht Metallose.