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Die Steissbeinfraktur als seltene Komplikation nach lumbosacraler Spondylodese
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Wie sieht der Fall einer Patientin mit der seltenen Komplikation einer sacralen Stressfraktur nach lumbosacraler Spondylodese aus? Wie werden solche Komplikationen in der Literatur beurteilt?
Methoden
Dargestellt wird der Fallbericht. Anhand einer Literaturrecherche mit Medline wird die Häufigkeit einer solchen Komplikation untersucht und ein überblick über die Literatur gegeben.
Ergebnisse
Bei einer 57 jährigen Patientin wurde eine dorsale Repositionsspondylodese L4-S1 mit PLIF L4/5 wegen therapieresistenter Lumboischialgien bei bereits vorangegangener Versteifung L5/S1 und diskogener Instabilität und Spondylolisthesis L4/5 durchgeführt. Nach kurzfristiger Beschwerdefreiheit kam es 9 Tage postoperativ wieder zu einem Auftreten von linksseitigen Lumboglutealgien. Nativradiologisch zeigte sich der V.a. eine Sacrumfraktur, die sich in der CT-Untersuchung bestätigte. In der Literatur finden sich nur wenige Berichte einer derartigen Komplikation früh postoperativ. Elias et al., J Neurosurg (2002); Fourney et al., Neurosurgery (2002);Mathews et al., Spine (2001) berichten über insgesamt 4 Fälle.
Schlussfolgerungen
Trotz der Seltenheit der sacralen Stressfraktur nach lumbosacraler Spondylodese,sollte sie dem Operateur bei der differentialdiagnostischen Beurteilung von postoperativen Schmerzen bekannt sein. Auffällige Gemeinsamkeiten von Patienten mit postoperativen sacralen Ermüdungsfrakturen sind neben vermutlich verschiedenen Risikofaktoren ein weibliches Geschlecht. Wie bei unserer Patientin heilten alle berichteten Frakturen unter einer konservativen Behandlung mit verzögerter Mobilisation und Korsettversorgung aus.