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Welchen Effekt hat die Lagerung von Wirbelsäulenpräparaten auf ihr biomechanisches Verhalten?
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Die Tiefkühlkonservierung von Präparaten gilt als probates Mittel, um diese zwischen dem Entnahmezeitpunkt und der Testung zu lagern. Ziel dieser in-vitro Untersuchung war es, den Einfluss von mehreren Einfrier-/Auftauzyklen auf das Bewegungsmuster von bisegmentalen bovinen Präparaten zu bestimmen.
Methoden
In einem Wirbelsäulenprüfstand wurden 6 lumbale bovine bisegmentale Präparate belastet. Das mittlere Alter der Kälber betrug 10 Wochen (9-12W). Die Belastung erfolgte in den Hauptbewegungsebenen (Flex/Ext, Seitn l/r, Tor l/r) ohne Simulation von Muskelkräften. Die erste Testreihe erfolgte unmittelbar postmortem (<24Std), weitere wurden nach einer mittleren Einfrierdauer von 12 Tagen (4-20T;-18°C) und nochmals nach 16 Tagen (10-28T) durchgeführt. Durch die 6 Freiheitsgrade des Prüfstandes wurden während der Belastung (±7,5Nm) keine Zwangskräfte eingeleitet. Die Bewegungsanalyse erfolgte über ein berührungsloses Messsystem (2 Digitalkameras, Markern, Software).
Ergebnisse
In allen 3 Hauptbewegungsrichtungen konnte eine Zunahme der Beweglichkeit aufgrund der Einfrier-/Auftauintervalle festgestellt werden. Lag die Auslenkung der 2 Segmente im frischen Zustand noch bei 8,7° für die Flexion/Extension (20,3°Seitn.; 11,4°Tor.), so stieg der Wert nach einmaligen Einfrieren/Auftauen um 4% (-2; 13%) und um 19% (7; 11%) nach der zweiten Tiefkühllagerung.
Schlussfolgerungen
Die Tiefkühllagerung verändert das biomechanische Verhalten, von Wirbelsäulenpräparaten zum Teil erheblich. Für die Vergleichbarkeit der Ergebnisse ist eine Testung innerhalb desselben Intervalls unbedingt notwendig.