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49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

29.09. - 01.10.2011, Innsbruck

Facharztausbildung Chirurgie – immer noch ein Traumjob? Ergebnisse einer Multicenter-Umfrage unter 2145 Studenten

Meeting Abstract

  • author Julia Reinke - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische Chirurgie, Hannover
  • Andreas Niederbichler - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische Chirurgie, Hannover
  • Karsten Knobloch - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische Chirurgie, Hannover
  • Peter Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische Chirurgie, Hannover

Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Innsbruck, 29.09.-01.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpraecP3

doi: 10.3205/11dgpraec196, urn:nbn:de:0183-11dgpraec1964

Published: September 27, 2011

© 2011 Reinke et al.
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Einleitung: Das Fachgebiet Chirurgie leidet seit Jahren unter Nachwuchsmangel wie kaum ein anderes klinisches Fach. Ziel dieser Studie war die Vorstellung des derzeit aktuellen chirurgischen Berufsbildes unter deutschen Humanmedizinstudenten zu ermitteln, um die Bedingungen für zukünftige Chirurgen in Deutschland zu verbessern.

Material und Methoden: Ein elektronischer Fragebogen wurde über das kmed Onlineportal an Humanmedizinstudenten an 26 Universitäten in Deutschland verschickt. Insgesamt nahmen 2145 Studenten (Altersdurchschnitt 24,2 Jahre, Semesterzahl im Durchschnitt 6,4) an der elektronischen Evaluation teil. 45 Fragen wurden zu folgenden den Themen gestellt: eigene Person, Image der Chirurgie, Berufsziel, Vor- und Nachteileder Chirurgie, Verdienstmöglichkeiten, Aufstiegschancen und der Vergleich der Karrierechancen in Deutschland mit dem Ausland. Die Probanden sollten alle Fragecluster beantworten, um einen Überblick über das Image des Fachgebietes „Chirurgie“ zu erhalten.

Ergebnisse: Es konnten insgesamt 2122 (n=2122) Fragebögen ausgewertet werden (Mehrfachantworten möglich). Die Top 3 Gründe, warum Studenten die Chirurgie als Facharztoption für sie persönlich sehen waren: 1. Unmittelbar sichtbarer Erfolg am Patienten (58%); 2.Manuelle Herausforderung (53%); 3. Teamwork (27%). Nur 14% wollten ob der Verdienstmöglichkeiten und nur 8% ob der Aufstiegschancen wegen die Chirurgie als Facharztdisziplin wählen. Die Top 3 Gründe, warum Studenten die Chirurgie als Facharztoption eher ablehnen würden: 1. schlechte Vereinbarkeit mit einem geregeltem Familienleben (51%), 2. zu starke Hierarchie (51%), 3. zu hohe Arbeitsbelastung (50%). 34% der Befragten wollten in Zukunft im Ausland arbeiten. Keine Rolle hingegen für bzw. gegen die Facharztwahl Chirurgie spielten die potentielle Verletzungsgefahr im Operationssaal (8%) oder auch die Aufgaben in der Patienten-Verwaltung (7%).

Schlussfolgerung: Die durchschnittlich im 6. Semester befindlichen Studenten empfanden die Facharztdisziplin Chirurgie als zeitintensive Lebendsaufgabe, die oft den unmittelbaren Erfolg am Patienten reflektiert und Teamwork und manuelle Herausforderung als Pluspunkte für sich verbucht. Die Chirurgie wird von den Studenten als Fach jedoch als nur eingeschränkt mit außerberuflichen Interessen vereinbar wahrgenommen. Als Karrierehindernisse werden unter anderem die hierarchischen Strukturen verantwortlich gemacht; Aufstiegschancen gelten als schlecht und viele planen eine Karriere im Ausland.