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49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

29.09. - 01.10.2011, Innsbruck

Morphometrische Evaluation der Brauenposition nach endoskopischem Stirnlift und nach transpalpebralem Brauenlift im Langzeitverlauf und im Vergleich der Verfahren

Meeting Abstract

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  • author Niklas Iblher - Abteilung Plastische und Handchirurgie, Uniklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
  • Saskia Manegold - Abteilung Plastische und Handchirurgie, Uniklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
  • G.B. Stark - Abteilung Plastische und Handchirurgie, Uniklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland

Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Innsbruck, 29.09.-01.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpraecV42

doi: 10.3205/11dgpraec043, urn:nbn:de:0183-11dgpraec0439

Published: September 27, 2011

© 2011 Iblher et al.
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Einleitung: Im Rahmen der Alterung des Gesichtes kommt es zu einer zunehmenden Ptose der Braue. Diese bringt verschieden negative ästhetische und bei zunehmendem Maße auch funktionelle Aspekte mit sich, die durch verschieden Operationsmethoden zu korrigieren versucht werden. Obwohl intraoperativ eine eindeutige Anhebung der Braue erzielt werden kann, besteht ein Mangel an evidenzbasierten Daten zum mittel- und langfristigen Ergebnis nach Brauenlifts, sowie kaum Daten über den Vergleich zwischen verschiedenen Operationsmethoden. Ziel dieser Studie ist eine objektive und vergleichbare Analyse der Brauenposition im postoperativen Zeitverlauf sowie der Vergleich der Ergebnisse nach endoskopischem Stirnlift und transpalpebralem Brauenlift.

Material und Methoden: In einer retrospektiven Studie wurden die standardisierte Photodokumentationen von Brauenlift-Patienten aus den Jahren 1997 bis 2010. Die Patienten wurden nach Operationsverfahren gruppiert und die standardisierten Photodokumentationen in folgende Zeitgruppen eingeteilt: Präoperativ, 0-3 Monate postoperativ, 3-6 Monate postoperativ, 6-12 Monate postoperativ, 12-60 Monate postoperativ und 60-156 Monate postoperativ. Die Photodokumentationen wurden mittels Photoshop 8 ©, Adobe (San Jose, CA) morphometrisch analysiert. Hierbei wurden fünf vertikale Abstände (L1 bis L5) von der Interkantalebene zum Oberrand der Augenbraue ausgemessen. Zusätzlich wurde die Position des höchsten Braunenpunktes bestimmt, um Veränderungen an der Form der Braue zu untersuchen. Veränderungen werden als Prozentsatz des präoperativen Ausgangswertes (präoperativ=100 %) angegeben.

Ergebnisse: 86 Patienten bzw. 172 Augenregionen wurden untersucht. 55 Patienten (48 w, 7 m, mittleres Alter 54, range 25-72 Jahre) erhielten ein endoskopisches Stirnlift, 31 Patienten (25 w, 6 m, mittleres Alter 54, range 41-72 Jahre) ein transpalpebrales Brauenlift. Als repräsentative Ergebnisse werden jeweils die kleinsten und größten Abweichungen der verschiedenen Messpunkte an der Braue zum jeweiligen Zeitpunkt angegeben: Nach endoskopischem Stirnlift kommt es zu einer Elevation der Braue nach 3 Monaten von 109,9% (L4) bis 114,1% (L1), nach 6 Monaten von 110,7% (L3) bis 113,2% (L5), nach 12 Monaten von 112,6% (L5) bis 115,2% (L2), nach 60 Monaten von 110,9% (L1) bis 117,9% (L5) und nach 120 Monaten von 110,8% (L5) bis 113,9% (L4). Der höchste Punkt der Braue steigt ebenfalls an und verbleibt weiter medial im Vergleich zum transpalpebralen Brauenlift. Nach transpalpebralem Brauenlift zeigt sich in ein moderates Absinken der Brauenposition nach 3 Monaten von 93,1% (L2) bis 96,3% (L4), nach 6 Monaten von 94,5% (L3 ) bis 95,6% (L1), nach 12 Monaten von 94,4% (L3) bis 99,5% (L5), und nach 120 Monaten von 85,3% (L1) bis 96,4% (L4). Der höchste Punkt der Braue sinkt ebenfalls ab und verschiebt sich nach lateral.

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass mit dem endoskopischen Brauenlift eine langanhaltende Elevation der Braue erzielt werden kann. Ein Absinken unter das präoperative Niveau ist auch nach vielen Jahren kaum zu beobachten. Nach transpalpebralen Brauenlift jedoch zeigt sich schon relativ früh postoperativ ein moderates Absinken der Augenbraue unter das präoperative Niveau. Die dennoch ansprechenden Ergebnisse nach diesem Eingriff sind vor dem Hintergrund der bei diesem Verfahren simultan durchgeführten Oberlidblepharoplastik zu sehen. Hierdurch wird eine Oberlidblepharochalasis behandelt und damit der dynamischen Anreiz der Brauenelevation durch die kompensatorisch Frontalishyperaktivität vermindert. Unsere Studie zeigt, dass die Indikation für die jeweiligen Verfahren sorgsam ausgewählt werden und an die individuellen Anforderungen jedes Patienten angepasst werden muss.