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24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

28.04. - 30.04.2016, Frankfurt am Main

Vitamin D & kindliches Immunsystem – Wirkung ohne Nebenwirkung?

Meeting Abstract

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  • D. Schnabel - Charité, Universitätsmedizin Berlin, Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Sozialpädiatrisches Zentrum im Otto-Heubner-Centrum für Kinder- und Jugendmedizin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. 24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI). Frankfurt am Main, 28.-30.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgpi38

doi: 10.3205/16dgpi38, urn:nbn:de:0183-16dgpi382

Published: April 28, 2016

© 2016 Schnabel.
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In der Kinder- und Jugendmedizin sind die klassischen Manifestationen eines schweren Vitamin D-Mangels wie Rachitis, Osteomalazie, aber auch hypocalcämischer Krampfanfall seit langem bekannt. In den letzten Jahren steigt nun die Anzahl der Publikationen zu nicht-skelettalen Effekten des Vitamin D, insbesondere auf das Immunsystem. Vitamin D-Rezeptoren, aber auch die 1-a-Hydroxylase, werden an verschiedenen Stellen des Immunsystems exprimiert. Folgende Funktionen werden mit Vitamin D assoziiert:

  • Beteiligung an physikalischen Barrieren durch Stimulation der Bildung von Verbindungsproteinen (Occludin, E-Cadherin, Connexxion 43)
  • Stimulation der Bildung von antimikrobiellen Peptiden (AMP) wie a- und b-Defensin, Cathelicidin.
  • bei Makrophagen Stimulation der Expression von Cyto- und Chemokinen (CXCL8, IL-6, IL-12, TNF-a).
  • Verminderung der Plasmazellentwicklung, der IgG- und IgM-Bildung

In der Literatur finden sich zunehmend Beobachtungsstudien, die den Zusammenhang zwischen dem Vitamin D-Status von Säuglingen und Kindern und akuten viralen, bakteriellen und mykobakteriellen Infekten untersuchten. Bei einigen dieser Erkrankungen sind mittlerweile auch Interventionsstudien mit Vitamin D publiziert. Diese Arbeiten werden kritisch kommentiert.

Die aktuelle Datenlage rechtfertigt sicherlich noch keine allgemeine Vitamin D-Prophylaxe, dafür sind weitere randomisierte kontrollierte Studien erforderlich.