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Vitamin D & kindliches Immunsystem – Wirkung ohne Nebenwirkung?
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Veröffentlicht: | 28. April 2016 |
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In der Kinder- und Jugendmedizin sind die klassischen Manifestationen eines schweren Vitamin D-Mangels wie Rachitis, Osteomalazie, aber auch hypocalcämischer Krampfanfall seit langem bekannt. In den letzten Jahren steigt nun die Anzahl der Publikationen zu nicht-skelettalen Effekten des Vitamin D, insbesondere auf das Immunsystem. Vitamin D-Rezeptoren, aber auch die 1-a-Hydroxylase, werden an verschiedenen Stellen des Immunsystems exprimiert. Folgende Funktionen werden mit Vitamin D assoziiert:
- Beteiligung an physikalischen Barrieren durch Stimulation der Bildung von Verbindungsproteinen (Occludin, E-Cadherin, Connexxion 43)
- Stimulation der Bildung von antimikrobiellen Peptiden (AMP) wie a- und b-Defensin, Cathelicidin.
- bei Makrophagen Stimulation der Expression von Cyto- und Chemokinen (CXCL8, IL-6, IL-12, TNF-a).
- Verminderung der Plasmazellentwicklung, der IgG- und IgM-Bildung
In der Literatur finden sich zunehmend Beobachtungsstudien, die den Zusammenhang zwischen dem Vitamin D-Status von Säuglingen und Kindern und akuten viralen, bakteriellen und mykobakteriellen Infekten untersuchten. Bei einigen dieser Erkrankungen sind mittlerweile auch Interventionsstudien mit Vitamin D publiziert. Diese Arbeiten werden kritisch kommentiert.
Die aktuelle Datenlage rechtfertigt sicherlich noch keine allgemeine Vitamin D-Prophylaxe, dafür sind weitere randomisierte kontrollierte Studien erforderlich.