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58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. - 14.10.2017, München

Ein alternatives Traumaregister – Auswertungen der Qualitätsberichte der Krankenhäuser

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Kai Megerle - Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Klinikum Rechts der Isar, Technische Universität München, München, Germany
  • Susanne Hellmich - Lohfert und Lohfert AG, Hamburg, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. München, 12.-14.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dgh003

doi: 10.3205/17dgh003, urn:nbn:de:0183-17dgh0031

Published: October 10, 2017

© 2017 Megerle et al.
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Fragestellung: Seit 2005 sind alle Krankenhäuser in Deutschland gesetzlich verpflichtet, einen Qualitätsbericht über Strukturen und Leistungen des Hauses zu veröffentlichen. Umfang und Details dieser für jedermann zugänglichen Berichte sind für nichtinvolvierte Ärzte oft überraschend und werden bislang kaum aufgearbeitet. Der vorliegende Vortrag gibt einen Überblick über die Versorgung von Handtraumata sowie die Struktur der Handchirurgie in Deutschland.

Methodik: Die Qualitätsberichte der Krankenhäuser wurden vom gemeinsamen Bundesausschuss in maschinenlesbarer Form zur Verfügung angefordert und mit Hilfe eines selbstentwickelten Programms ausgewertet. Erfasst wurden unter anderem Fachdisziplinen, Anzahl der angestellten Ärzte und Fachärzte sowie ambulante und stationäre Fallzahlen, Hauptdiagnosen und Prozeduren seit dem Jahr 2012. Der aktuelle, Ende Januar 2017 veröffentlichte Bericht bezieht sich auf das Jahr 2015.

Ergebnisse: Im Jahr 2015 wurden an deutschen Krankenhäusern 8436 Fingerfrakturen sowie 7315 Mittelhandfrakturen versorgt. Von 1687 Skaphoidfrakturen wurden 872 offen und 618 perkutan verschraubt. Im gleichen Zeitraum wurden 6014 Beugesehnen, 5982 Fingernerven sowie 3868 Hand- oder Fingerarterien genäht. Insgesamt wurden 568 Replantationen abgerechnet, allerdings führten nur 14 Abteilungen 10 oder mehr Replantationen im Jahr durch.

Insgesamt arbeiten an 529 Abteilungen Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Handchirurgie, davon sind 284 der Orthopädie/Unfallchirurgie, 102 einer allgemeinchirurgischen sowie 96 einer plastisch-chirurgischen Abteilung zugeordnet. 26 Abteilungen sind ausschließlich auf Hand- bzw. Hand und Fußchirurgie spezialisiert.

Schlussfolgerung: Mit Hilfe der Qualitätsberichte lässt sich ohne weitere Datenerfassung ein präziser Überblick über die handchirurgische Versorgung in Deutschland insgesamt sowie über die Häufigkeit und regionale Verteilung von Verletzungen der Hand gewinnen.