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Die Arthroskopie des Daumensattelgelenkes – ein Update und kritische Analyse
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Published: | September 20, 2016 |
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Fragestellung: Welchen Stellenwert hat die Arthroskopie in der Diagnostik und Behandlung der therapierefraktären, radiologisch wenig fortgeschrittenen (Eaton 1-2°) Rhizarthrose?
Methodik: Im Zeitraum von 03/2012 bis 03/2016 wurden mehr als 50 Arthroskopien des Daumensattelgelenkes durchgeführt. Die Indikation erfolgte zumeist bei weiblichen Patienten im Alter von 40-60 Jahren mit radiolog. Rhizarthrose im Stadium Eaton 1/2, welche auf die konservative Therapie (Orthese, Analgesie, KG/Ergo) über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten nicht ansprachen.
Der Author stellt anhand seiner intraoperativen Beobachtungen sowohl eine anatomisch-deskriptive Klassifikation als auch klinische Ergebnisse der Synovialektomie, der Korrekturosteotomie des MC-I als auch der arthroskopischen Heimresektion des Os trapezium vor.
Eine aktuelle Literaturrecherche und Review analysieren die Ergebnisse kritisch.
Ergebnisse:
- 1.
- Die vorgestellte arthroskopische Klassifikation beschreibt das genaue Ausmaß des Knorpelschadens und spiegelt die Pathobiomechanik der Rhizarthrose wieder.
- 2.
- Das arthroskopische Debridement und die Synovialektomie bringt den Patienten, bei denen die Synovialitis im Vordergrund steht, mittelfristig Beschwerdelinderung.
- 3.
- In den frühen Stadien kann eine Korrekturosteotomie des MC-I evtl. längerfristig das Fortschreiten der Arthrose verhindern.
- 4.
- Die arthroskopische Heimresektion mit/ohne Suspension stellt eine Alternative zur offenen Resektion dar, Langzeitergebnisse stehen allerdings noch aus.
Schlussfolgerung: Bei therapierefraktären Beschwerden im Bereich des Daumensattelgelenkes und geringen radiolog. Veränderungen ist die arthroskopische Abklärung indiziert. Bei alleiniger Synovialitis bringt die Synovialektomie kurz- und mittelfristig Beschwerdelinderung und kann evtl. den Prozess der Knorpeldegeneration verzögern. Bei progredienter Knorpelschädigung im Bereich der MC-I-Basis, spätestens jedoch bei Knorpelveränderungen im Bereich des Os trapezium, kann zusätzlich eine Korrekturosteotomie i.S. einer Extensions-/Abduktionsosteotomie durchgeführt werden. Bei vollständiger Knochenglatze kommen sowohl resezierende Verfahren (arthroskopisch/offen) mit und ohne Suspension als auch der Gelenkersatz als Therapieoption in Frage.
Langzeitigergebnisse oder der direkte Vergleich mit offenen Verfahren stehen allerdings noch aus.