gms | German Medical Science

57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

22. - 24.09.2016, Frankfurt am Main

Die Arthroskopie des Daumensattelgelenkes – ein Update und kritische Analyse

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Frankfurt am Main, 22.-24.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgh031

doi: 10.3205/16dgh031, urn:nbn:de:0183-16dgh0316

Veröffentlicht: 20. September 2016

© 2016 Geyer.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Welchen Stellenwert hat die Arthroskopie in der Diagnostik und Behandlung der therapierefraktären, radiologisch wenig fortgeschrittenen (Eaton 1-2°) Rhizarthrose?

Methodik: Im Zeitraum von 03/2012 bis 03/2016 wurden mehr als 50 Arthroskopien des Daumensattelgelenkes durchgeführt. Die Indikation erfolgte zumeist bei weiblichen Patienten im Alter von 40-60 Jahren mit radiolog. Rhizarthrose im Stadium Eaton 1/2, welche auf die konservative Therapie (Orthese, Analgesie, KG/Ergo) über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten nicht ansprachen.

Der Author stellt anhand seiner intraoperativen Beobachtungen sowohl eine anatomisch-deskriptive Klassifikation als auch klinische Ergebnisse der Synovialektomie, der Korrekturosteotomie des MC-I als auch der arthroskopischen Heimresektion des Os trapezium vor.

Eine aktuelle Literaturrecherche und Review analysieren die Ergebnisse kritisch.

Ergebnisse:

1.
Die vorgestellte arthroskopische Klassifikation beschreibt das genaue Ausmaß des Knorpelschadens und spiegelt die Pathobiomechanik der Rhizarthrose wieder.
2.
Das arthroskopische Debridement und die Synovialektomie bringt den Patienten, bei denen die Synovialitis im Vordergrund steht, mittelfristig Beschwerdelinderung.
3.
In den frühen Stadien kann eine Korrekturosteotomie des MC-I evtl. längerfristig das Fortschreiten der Arthrose verhindern.
4.
Die arthroskopische Heimresektion mit/ohne Suspension stellt eine Alternative zur offenen Resektion dar, Langzeitergebnisse stehen allerdings noch aus.

Schlussfolgerung: Bei therapierefraktären Beschwerden im Bereich des Daumensattelgelenkes und geringen radiolog. Veränderungen ist die arthroskopische Abklärung indiziert. Bei alleiniger Synovialitis bringt die Synovialektomie kurz- und mittelfristig Beschwerdelinderung und kann evtl. den Prozess der Knorpeldegeneration verzögern. Bei progredienter Knorpelschädigung im Bereich der MC-I-Basis, spätestens jedoch bei Knorpelveränderungen im Bereich des Os trapezium, kann zusätzlich eine Korrekturosteotomie i.S. einer Extensions-/Abduktionsosteotomie durchgeführt werden. Bei vollständiger Knochenglatze kommen sowohl resezierende Verfahren (arthroskopisch/offen) mit und ohne Suspension als auch der Gelenkersatz als Therapieoption in Frage.

Langzeitigergebnisse oder der direkte Vergleich mit offenen Verfahren stehen allerdings noch aus.