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Fremdkörperingestion bei einem 3-jährigen Mädchen mit operativ versorgten multiplen Dünndarmatresien
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Published: | April 21, 2016 |
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Einleitung: Fremdkörperingestionen im Kindesalter sind mit zwei Altersgipfeln hervortretend: Das Kleinkindesalter, bei dem der Mund als ‚Tastorgan dient’ sowie das spätere Schulalter, wo der Mund als ‚3. Hand’ gebraucht wird. Leitsymptome sind Erbrechen, Salivation sowie Unruhe. Oft handelt es sich um Münzingestionen. Bekannt ist, dass bei nicht voroperierten Kleinkindern 1-5-Cent-Münzen meist spontan wieder ausgeschieden werden. Ein Liegenbleiben im Gastrointestinaltrakt ist selten. Welche Erfahrungen gibt es bei Patienten, bei denen bereits im Säuglingsalter Operationen am Gastrointestinaltrakt vorgenommen wurden?
Falldarstellung: Wir berichten von einem ehemaligen Frühgeborenem der 35.SSW mit Verdacht auf hohe Dünndarmatresie bei röntgenologisch eruiertem Triple-bubble-Phänomen. Laparotomie mit Darstellung von multiplen Dünndarmatresien. Initiale Versorgung mit 11 Dünndarmanastomosen und Erreichen einer Dünndarmlänge von 40cm; Anlage einer temporären Ileostomie. Im Verlauf gutes Gedeihen; kein Kurzdarmsyndrom. SANTULLI-Verschluss im 6. Lebensmonat. Nachfolgend regelrechte Entwicklung. Wiedervorstellung im Alter von 3 6/12-Jahren bei fremdanamnestischer Ingestion einer 1-Cent-Münze; keine klinischen Auffälligkeiten. Röntgenologisch persistierender metallischer Fremdkörper (FK) im rechten Mittelbauch bei regelrechter Defäkation; Hämoccult negativ. Endoskopisch keine FK-Darstellung. Laparoskopie mit FK-Ortung im Bereich der ehemaligen SANTULLI-Fistel, welche sich fest mit der Bauchwand adhärent zeigte. Minilaparotomie alte Narbe, Ileotomie SANTULLI und FK-Extraktion. Postoperativ unauffälliger Verlauf.
Schlussfolgerung: Bei voroperierten Kindern können auch in Größe und Form geringere Fremdkörper im Gastrointestinaltrakt verbleiben. Leitsymptome einer FK-Ingestion müssen nicht präsent sein. Da Druckulzera, -nekrosen bis hin zu Perforationen als Folge beschrieben sind, ist eine zeitgerechte Diagnostik sowie operative FK-Bergung angeraten.