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Präoperative Aufklärung: Kann ein Multimediales Informationssystem den “Informed consent” verbessern? Ergebnisse einer prospektiven, randomisierten Multicenter Studie bei Patienten vor elektiver laparoskopischer Cholecystektomie
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Published: | April 16, 2008 |
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Einleitung: Der Begriff informed consent beinhaltet, dass dem Patienten vor einem geplanten operativen Eingriff umfangreiche und unabhängige Informationen über die Behandlung zur Verfügung stehen, so dass er weiß, wozu er seine Einwilligung gibt. Ziel unserer Studie war es, zu untersuchen, ob durch ein Multimediales Programm die Standard-Aufklärung verbessert werden kann.
Material und Methoden: In einer prospektive Multicenterstudie wurden 80 Patienten, bei denen eine laparoskopische Cholecystektomie geplant war, mittels eines Fragebogens über das Verständnis der wichtigen Abschnitte (Krankheit, Therapiealternativen, Operation, Risiken, etc.) der Aufklärung befragt . Weiterhin gab es spezielle Fragen zur Angst vor chirurgischen Eingriffen. Ein multimediales Informationsprogramm (MM-IP), welches die genannten Punkte der Aufklärung unter Verwendung von Videos, Animationen und Texten erläutert, wurde hierfür entwickelt und evaluiert. Alle Patienten erhielten die Standardaufklärung anhand eines gedruckten Bogens und es fand ein Aufklärungsgespräch mit dem behandelnden Arzt statt. Eine Gruppe der Patienten konnte das MM-IP zusätzlich zur präoperativen Information verwenden.
Ergebnisse: 75 Patienten (47 Frauen, 29 Männer, medianes Alter 54 Jahre) willigten in die Studie ein. Es gab keine signikanten Unterschiede zwischen der Gruppe ohne MM-IP (n=41) und mit MM-IP (n=35) bezüglich Alter und Geschlecht. 82% aller Befragten gab an, dass sie mit der Standard-Aufklärung sehr zufrieden waren. Die Analyse des Verständnisses der Inhalte der Aufklärung ergab jedoch signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen (p< 0.001). Insbesondere Patienten mit geringerer Schulbildung profitierten von dem MM-IP. Die verschiedenen Ausprägungen der Angst variierten nicht zwischen den beiden Gruppen.
Schlussfolgerung: Die Verwendung eines multimedialen Informationssystem vor einer elektiven Operation wird von den Patienten positiv bewertet und verbessert signifikant ihr Wissen über die Krankheit und damit die Voraussetzung für einen “informed consent”.