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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Chimerische Virosomen sind starke immuntherapeutische Vektoren

Meeting Abstract

  • corresponding author M. Adamina - Institut für Chirurgische Forschung und Spitalmanagement, Universitätsspital Basel, 4031 Basel, Schweiz
  • R. Schumacher - Institut für Chirurgische Forschung und Spitalmanagement, Universitätsspital Basel, 4031 Basel, Schweiz
  • R. Zurbriggen - Pevion Biotech, Rehhagstrasse 79, 3018 Bümpliz, Schweiz
  • M. Amacker - Pevion Biotech, Rehhagstrasse 79, 3018 Bümpliz, Schweiz
  • G. Spagnoli - Institut für Chirurgische Forschung und Spitalmanagement, Universitätsspital Basel, 4031 Basel, Schweiz
  • M. Heberer - Institut für Chirurgische Forschung und Spitalmanagement, Universitätsspital Basel, 4031 Basel, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch4763

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2006/06dgch336.shtml

Published: May 2, 2006

© 2006 Adamina et al.
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Einleitung: Die aktive spezifische Tumor Immuntherapie nutzt mehrheitlich lösliche Epitope von Tumor Assoziierten Antigenen (TAA). Diese löslichen Epitope sind schwache Immunogene und benötigen die Unterstützung von Adjuvanten. Chimerische Virosomen (CV) wurden entwickelt, um enkapsulierte TAA vor einem raschen Abbau durch Peptidasen zu schützen. Zugleich weisen sie eine starke adjuvante Wirkung auf. Wir untersuchen hier die Wirksamkeit von Melanom-CV in vitro.

Material und Methoden: CV wurden aus der Fusion von Melanom-TAA L27Mart126-3 geladenen Liposomen mit Influenza-Virosomen hergestellt. Die adjuvante Wirkung von CV wurde auf CD4+ Helfer Lymphozyten (HTL) wurde bei gesunden Spendern mittels FACS-Analyse und 3H-Thy Proliferations-Test untersucht. Dendritische Zellen (DC) wurden aus peripheren CD14+ Blutzellen gewonnen, und als Antigen Präsentierende Zellen zur Induktion von TAA-spezifischen zytotoxischen Lymphozyten (CTL) verwendet. Die Anzahl und Funktion der induzierten TAA-spezifischen CTL wurde bei 4 gesunden Spendern mittels FACS-Analyse und 51Cr-Killing Test geprüft.

Ergebnisse: Die hohe Enkapsulationsfähigkeit von Liposomen erlaubte im Vergleich zu konventionellen Virosomen eine 20-fache höhere TAA-Konzentration in den CV (200μg/ml Vs <10μg/ml). Die CV bewirkten eine starke Proliferation von HTL (30-fache höhere cpm Vs neg. Kontrolle) mit einer deutlichen Thelper 1 Antwort (IFN-γ Genexpression und Proteinausschüttung (>580 pg/ml), CXCR3 Phenotyp). Nun wurden TAA-CV mit löslichen TAA verglichen. Aufgereinigte CTL von gesunden Spendern wurden stimuliert und zeigten eine deutliche Induktion von TAA-spezifischen CTL (19,9% Vs 0,5% TAA-spezifische CTL, p<0.01). Anschliessend wurden PBMC von gesunden Spendern mit CV stimuliert und zeigten ebenfalls eine deutliche Induktion von TAA-spezifischen CTL (FACS-Analyse: 56% vs 9,5% TAA-spezifische CTL, p<0.01. Killing Test 75% Vs 17% Zelllyse, p<0.01). Die induzierten CTL wurden zuletzt auf Melanomzelllinien geprüft und zeigten ein sehr effizientes Killing (78% Vs 21% Zelllyse, p<0.05).

Schlussfolgerung: CV kombinieren die Nutzen von Liposomen und Virosomen und weisen eine hohe Wirksamkeit bei Induktion von TAA-spezifischen CTL auf. Demzufolge könnten CV in der aktiven spezifischen Immuntherapie von Melanomen deutliche Vorteile bringen und bedürfen nun einer klinischen Prüfung in einer Phase I Studie.

Unterstützt durch die Schweizer Kommission für Technologie und Innovation, grant 5959.2