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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Komplikationen der Laparostomatherapie mit resorbierbarem Netz bei 223 Patienten

Meeting Abstract

  • corresponding author A. Schachtrupp - Chirurgische Universitätsklinik und Poliklinik der RWTH
  • M. Jansen - Chirurgische Universitätsklinik und Poliklinik der RWTH
  • G. Lawong - Chirurgische Universitätsklinik und Poliklinik der RWTH
  • C. Töns - Marienhospital
  • V. Schumpelick - Chirurgische Universitätsklinik und Poliklinik der RWTH

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch4718

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Published: May 2, 2006

© 2006 Schachtrupp et al.
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Einleitung: Die Verwendung eines temporären Bauchwandersatzes (Laparostoma) ist eine etablierte Methode bei Peritonitis, abdominellem Trauma, Infektion der Bauchwand sowie zur Vermeidung des abdominellen Kompartmentsyndroms. Neben anderen Materialien werden hierbei routinemäßig resorbierbare Netzmaterialien verwendet. Zu Verlauf und Komplikationen dieser Therapie liegen nur wenige Untersuchungen an zumeist kleinen Kollektiven vor.

Material und Methoden: Es wurden die Daten von 223 Patienten analysiert. 127 Männer und 96 Frauen erhielten ein Laparostoma mittels resorbierbarer Netzmaterialien (Vicryl®). Der Altersdurchschnitt betrug 56,6 Jahre (8-90 Jahre). Peritonitis (53,8%), mesenteriale Ischämie (12,1%), Ileus (12,1%), Trauma (4,5%), Blutungen des Gastrointestinal-Traktes (1,8%), Tumoren des Gastrointestinal-Traktes (4,5%), Pankreatitis (5,8%) und sonstige Gründe (5,4%).

Ergebnisse: Ein abdominelles Kompartmentsyndrom lag in 49 Fällen vor. Die durchschnittliche Rate der intraabdominellen Revision war 2,7. Die Mortalität aller Patienten betrug 30%. Bei einer mittleren Aufenthaltsdauer von 47 Tagen wurden durchschnittlich 25 Tage auf der Intensivstation verbracht. Laparostomaassozierte Komplikationen (bei 12% der Patienten) waren Fistel (9%), Blutung (1%) und Netzruptur (3%). Insgesamt konnte das Laparostoma bei 45 Patienten innerhalb von 14 Tagen verschlossen werden. In den übrigen Fällen wurde die Haut verschlossen (5%), eine Spalthautdeckung durchgeführt (23%) oder es erfolgte eine sekundäre Wundheilung.

Schlussfolgerung: Die Anlage eines resorbierbaren Netzes als Laparostoma ist ein Standardverfahren bei kritisch kranken Patienten, bei denen eine Entlastung der Bauchdecken oder eine programmierte Relaparotomie notwendig ist. Komplikationen wie Fisteln, Blutungen und Netzrupturen lassen eine Verbesserung des Netzmaterials notwendig erscheinen.