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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Endoskopische Behandlung kolorektaler Anastomosenstenosen

Meeting Abstract

  • corresponding author J. Bernhardt - Klinik für Chirurgie, Interdisziplinäre Endoskopie, Klinikum Suedstadt Rostock
  • A. Glitsch - Klinik für Chirurgie, Universität Greifswald
  • A. Wolf - Klinik für Chirurgie, Universität Greifswald
  • K. Ludwig - Klinik für Chirurgie, Interdisziplinäre Endoskopie, Klinikum Suedstadt Rostock

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2905

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Published: June 15, 2005

© 2005 Bernhardt et al.
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Text

Einleitung

Anastomosenstenosen nach Kolonresektionen werden mit einer Häufigkeit von 0,5 – 13% der Fälle angegeben. Die Symptomatik reicht von der Obstipation bis zum Subileus mit tenesmenartigen Schmerzen, jedoch werden nicht alle symptomatisch. Die Behandlung kann chirurgisch oder endoskopisch erfolgen.

Material und Methoden

Von Juli 1997 bis Juli 2004 sahen wir 29 Patienten mit einer Anastomosenstenose. Diese wurden zwischen 2 Monaten und 9 Jahren postoperativ manifest. 27 mal kamen bei der Primäroperation Nahtapparate zum Einsatz. Bei 14 Patienten erfolgte wegen einem Malignom eine Rektum- oder Sigmaresektion. 6 dieser Patienten erhielten eine Radio-Chemotherapie. In 15 Fällen wurde bei benignem Grundleiden, überwiegend nach mehrmaligen Divertikulitisschüben operiert.Die Diagnostik bestand in einer Koloskopie mit Einschätzung der Anastomose und Biopsie. Gleichzeitig erfolgte die Applikation eines wässrigen Kontrastmittels unter Bildwandlerkontrolle zur Beurteilung der Stenosenlänge. Bei einer mittelgradigen Stenose erfolgte die schrittweise hydrostatische Dilatation durch über den Arbeitskanal platzierbare Ballons. In Abhängigkeit vom Stenosegrad kamen Ballongrößen von 18 bis 25 mm stufenweise zum Einsatz. Durch den Kontakt der Optik mit dem Dilatationsballon konnte der Vorgang überwacht werden. Hochgradige Stenosen erhielten zuvor eine elektrothermische Kerbung des Narbenringes mit dem Nadelpapillotom und nachfolgende Glättung durch Argonplasmakoagulation.

Ergebnisse

Alle Patienten wurden zunächst endoskopisch therapiert. In einem Fall musste bei Therapieresistenz mit gleichzeitiger enterocutaner Fistel nachreseziert werden. Bei den 28 erfolgreichen Behandlungen waren in 15 Fällen einmalige Dilatationen ausreichend, sechsmal erfolgten zwei und in sieben Fällen drei Behandlungen. In fünf Fällen erfolgte der Einsatz des Nadelpapillotoms, wobei sich hier ein neues Mukosektomiemesser mit isolierter Spitze bewährt hat. Der Nachbeobachtungszeitraum reicht von 6 bis 84 Monaten. Wir sahen keine Majorkomplikation, es traten mitunter lediglich geringe Mukosaeinrisse auf.

Schlussfolgerung

Die koloskopische Behandlung stellt die primäre Therapieoption bei Anastomosenstenosen dar, mit der Kombination von Diathermie und pneumatischer Dilatation lassen sich fast alle Stenosen komplikationsarm behandeln. Die Operation bleibt seltenen komplizierten Verläufen vorbehalten.