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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Lebendspende-Lebertransplantation bei hepatozellulärem Karzinom

Meeting Abstract

  • corresponding author S. Jonas - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie; Charité Virchow Klinikum; Universitätsmedizin Berlin
  • J. Mittler - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie; Charité Virchow Klinikum; Universitätsmedizin Berlin
  • A. Pascher - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie; Charité Virchow Klinikum; Universitätsmedizin Berlin
  • T. Theruvath - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie; Charité Virchow Klinikum; Universitätsmedizin Berlin
  • J. Klupp - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie; Charité Virchow Klinikum; Universitätsmedizin Berlin
  • J.M. Langrehr - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie; Charité Virchow Klinikum; Universitätsmedizin Berlin
  • E. Lopez-Hänninen - Klinik für Strahlenheilkunde; Charité, Berlin
  • B. Rudolph - Institut für Pathologie; Charité, Berlin
  • P. Neuhaus - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie; Charité Virchow Klinikum; Universitätsmedizin Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2958

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2005/05dgch684.shtml

Published: June 15, 2005

© 2005 Jonas et al.
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Outline

Text

Einleitung

Die Lebendspende-Lebertransplantation des rechten Leberlappens zwischen Erwachsenen wurde in den letzten Jahren in einer wachsenden Anzahl von Zentren etabliert. Der Anteil von Patienten mit einem HCC beträgt im European Liver Transplant Registry (ELTR) etwa 25 % gegenüber 10 % nach Organspende von verstorbenen Spendern. Ein wesentlicher Grund für die Ausweitung der Indikationsstellung beim HCC ist der nicht belastete allgemeine Organpool.

Material und Methoden

Zwischen Oktober 1988 und Dezember 2003 wurde bei 489 Patienten eine chirurgische Entfernung eines HCC durchgeführt (Transplantation: n= 161; Resektion: n= 328 ). In der Transplantationsgruppe waren bis auf zwei Ausnahmen alle HCCs in einer zirrhotischen Leber entstanden. 17 Patienten aus der Transplantationsgruppe hatten zwischen Dezember 1999 und Dezember 2003 den rechten Leberlappen nach Lebendspende erhalten (11 % aller Lebertransplantationen beim HCC; 25 % aller Lebendspende-Lebertransplantationen [n=68]).

Ergebnisse

Keiner der Spender starb bzw. erlitt schwerwiegende oder persistierende Komplikationen. Die Rate an chirurgischen Komplikationen bei den Spendern (Galleleck, Nachblutung) lag bei 9 %. Die Primärdiagnosen bei diesen 17 Patienten mit HCC und Lebendspende-Lebertransplantation waren Hepatitis C (n= 10), Hepatitis B (n= 3), Alkohol-toxische (n=2) oder kryptogene Leberzirrhose (n= 1). Ein Patient litt an einem HCC in nicht-zirrhotischer Leber. Die Tumorstadien waren pT1N0M0 (n=7), pT2N0M0 (n=2), pT3N0M0 (n=4) und pT4N0M0 (n=4). Der histopathologische Differenzierungsgrad der HCCs war hoch (n=4), mittel (n=10) oder niedrig bei 3 Patienten. Der mediane Tumordurchmesser betrug 5.0 cm (1-12 cm). Eine Gefäßinfiltration wurde in den HCCs von 8 Patienten (47 %; makroskopische Invasion n= 4; mikroskopische Invasion: n= 4 ) nachgewiesen. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 32 Monaten ( 1-53 Monate) wurden bei 3 Patienten Tumorrezidive beobachtet (davon 2 Patienten mit einer makroskopischen Gefäßinfiltration und 1 Patient mit einer mikroskopischen Infiltration ). Zwei Patienten mit Tumorrezidiven verstarben 8 bzw. 26 Monate nach der Transplantation. Zwei weitere Patienten starben innerhalb des ersten Monats an einer intrakraniellen Blutung bzw. einer Sepsis.

Schlussfolgerung

Die bisherigen Erfahrungen bestätigen, dass die Lebendspende-Lebertransplantation sicher durchgeführt werden kann. Die postoperative Empfängerletalität kann aufgrund der bislang geringeren Fallzahlen allerdings noch nicht abschließend mit früheren Berichten verglichen werden. Die bisherigen Ergebnisse unterstützen eine vorsichtige Ausdehnung der Selektionskriterien von Patienten mit einem HCC in Zirrhose. Interessanterweise führte diese vorsichtige Ausdehnung der Selektionskriterien nicht zu einer erhöhten Rate von HCCs mit Gefäßinfiltration.