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Valide Diagnostik durch intraoperative Schnellschnittimmunhistochemie beim Magenkarzinom
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Immunhistochemische Untersuchungen konnten bislang intraoperativ aufgrund des Zeitaufwandes nicht valide durchgeführt werden. Solche Untersuchungen sind jedoch für die intraoperative Festlegung bei Weichteiltumoren, Lungenrundherden und die Anwendung der Sentinel-Node-Navigation z.B. beim Magenkarzinom essentiell. Wir haben daher die Durchführbarkeit und Validität zweier immunenzymatischer Schnellschnittfärbetechniken an Magenkarzinomresektaten überprüft.
Material und Methoden
In einer prospektiven Studie wurden Paraffinschnitte und Kryostatschnitte von 20 primären Magenkarzinomresektaten untersucht. Die Paraffinschnitte wurden einer immunhistochemischen Färbung unter Routineinkubationsbedingungen (Dauer: mehrere Stunden) unterzogen: Bei den Kryostatschnitten erfolgte eine Schnellschnittfärbung mit dem EnVisionTM-System (Dako Hamburg) sowie dem Histofine®-Komplex (Nichirei Corporation, Tokyo/ Medac, Wedel)). Als Primärantikörper wurde der PAN-Cytokeratin-AK AE1/AE3 (Dako, Hamburg) eingesetzt. Dieser AK färbt epitheliale Gewebestrukturen an und wird zum Nachweis von Mikrometastasen in Lymphknoten eingesetzt. Desweiteren erfolgte eine Analyse mit MUC1-EMA (Dako, Hamburg), einem potentiellen Prognosemarker beim Magenkarzinom. Als zusätzliche Kontrolle wurde CD20 (Dako, Hamburg), ein B-Lymphozytenmarker, eingesetzt. Die Auswertung erfolgte semiquantitativ.
Ergebnisse
Bei allen untersuchten Präparaten konnte mit der Schnellschnittimmunhistochemie eine repräsentative Anfärbung erreicht werden, die innerhalb von 10-15 Minuten durchgeführt und ausgewertet werden konnte. Die Ergebnisse zeigten in allen Fällen eine Übereinstimmung mit der konventionellen immunhistochemischen Färbetechnik.
Schlussfolgerung
Die Schnellschnittimmunhistochemie unter Verwendung des EnVisionTM-Systems sowie des Histofine®-Komplexes stellt ein zuverlässiges und gut reproduzierbares immunhistochemisches Verfahren dar, welches zur Verbesserung der Patientensicherheit beitragen kann. Ein Einsatz dieser Technik z.B. für die intraoperative Sentinel-Node-Analyse erscheint daher möglich und sollte in klinischen Studien überprüft werden.