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Temperaturregulatorische Individualisierung von Burn Garments
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Published: | January 13, 2020 |
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Einleitung: Im Rahmen eines Forschungsvorhabens werden wissenschaftliche Grundlagen gelegt, um Burn Garments, die von Brandverletzten zur Therapie hypertropher Narben über lange Zeiträume getragen werden müssen, temperaturregulatorisch zu optimieren und an verschiedene Tragsituationen im Winter oder Sommer, drinnen oder draußen, tagsüber oder nachts individuell zu adaptieren.
Material und Methode: Methodisch werden Filament- bzw. Umwindegarne aus Elastan, Lactat, Polyamid und Baumwolle verstrickt zu Messreihen kompressibler Flachgestricke, wie sie zur Herstellung von Burn Garments verwendet werden, mit systematisch variierenden Konstruktionsparametern.
Ergebnisse: Die Gestricke werden beschrieben als faserbasierte poröse Strukturen, mit Faser- bzw. Filamentoberflächen zwischen etwa 50 bis 80 m2 m-2 und Volumina zwischen etwa 280 bis 420 cm3 m-2. Die Garnporen haben zwischen etwa 15 bis 25 mm Durchmesser und 300 bis 1000 cm3 m-2 Volumen und die Maschenporen zwischen etwa 200 bis 800 mm Durchmessern und 100 bis 1000 cm3 m-2 Volumen. Die Faser-Poren-Struktur der untersuchten Flachgestricke korreliert komplex mit verschiedenen thermischen Prozessen wie Evaporation zwischen etwa 8 und 13 W m-2, Konduktion zwischen etwa 30 und 60 W m-2 oder MIR-Strahlung zwischen etwa 60 und 80 W m-2.
Schlussfolgerung: Insgesamt kann der Wärmetransfer durch Variationen von Parametern an der Strickmaschine um bis zu etwa 50 W m-2 erhöht bzw. reduzierten werden, um Burn Garments an verschiedene Patienten, Klimabedingungen oder Tragesituationen individuell zu adaptieren. Vermutlich kann diese Spannweite weiter erhöht werden, wenn konvektive Prozesse und Variationen in der Garnkonstruktion ebenfalls berücksichtigt werden.