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Expander: Lösen sie oder verursachen sie Probleme?
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Published: | August 7, 2012 |
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Die Gewebeexpansion stellt einen großen Fortschritt in der rekonstruktiven Chirurgie dar und wird unter anderem zur Behandlung bzw. Rekonstruktion bei Verbrennungsnarben eingesetzt.
Bei dieser Methode wird ein Fremdkörper, „Gewebeexpander“ unter der Haut eingebracht, welcher dann in variabler Zeit aufgefüllt wird. Ziel ist es, die Narbe bzw. den Defekt durch art-/textur- und farbgleiche Haut zu ersetzen. Die Vorteile sind die geringe Hebemorbidität, die gesteigerte Durchblutung des expandierten Hautlappens, die Nachteile das zweizeitige Verfahren und die notwendigen wöchentlichen Visiten der Ambulanz im Rahmen der Füllung.
In der Literatur wird über eine nicht unbeträchtliche Komplikationsrate des Verfahrens berichtet. An erster Stelle steht die Exposition des Expanders, Hämatome, Infektion, Wunddehiszenz, Expanderdislokation oder -leakage, Portversagen und Hautnekrosen. Es werden Raten von 7,5% (Pitanguy 2002) bis 80% (Manders 1988, untere Extremität) angegeben. Die Gewebeexpansion bei Verbrennungsnarben zeigt per se eine erhöhte Komplikationsrate gegenüber anderen Indikationen. Viele Studien beziehen die Komplikationsrate auf Lokalisation, Alter, Geschlecht und Morbidität, kaum aber werden die technischen Aspekte der Behandlung bewertet.
Die 10 Regeln zur Reduktion der Komplikationsrate, wie sie von Hudson 2005 beschrieben wurden, und eine Lernkurve scheinen für einen Therapieerfolg von großer Bedeutung zu sein.
Die technischen Aspekte, die Erarbeitung von Regeln und deren Einhaltbarkeit werden anhand von Erfolgen und Misserfolgen kritisch beleuchtet.