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Ceftarolin-Empfindlichkeit in klinischen Staphylococcus aureus-Isolaten
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Published: | April 11, 2014 |
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Im Rahmen einer Untersuchung zur in-vitro-Empfindlichkeit von S. aureus gegenüber Ceftarolin vor dessen Zulassung im Oktober 2012 untersuchten wir eine für die deutsche S. aureus- und MRSA-Population repräsentative Stichprobe von 160 klinischen Isolaten mittels Agardiffusion, Bouillon-Mikrodilution und E-Test®. Während sich alle untersuchten MSSA-Isolate, wie erwartet, als empfindlich gegenüber Ceftarolin erwiesen, waren die Ergebnisse innerhalb der MRSA Population stark abhängig von der klonalen Linie der untersuchten Isolate. Insbesondere Isolate der klonalen Linien ST239 und ST228 fielen durch deutlich erhöhte MIC50/90 Werte von 2,5/3,33 mg/L auf. Die MIC50/90 Werte der in Deutschland hochprävalenten MRSA-Linien lagen mit 1,0/1,5 mg/L im noch sensiblen Bereich. Allerdings wiesen diese Isolate häufig Werte um den aktuellen EUCAST breakpoint auf (1,0 bis 2,0 mg/L), was eine endgültige Beurteilung als sensibel bzw. resistent erschwerte. Obwohl die Ergebnisse der verschiedenen Methoden zur Empfindlichkeitsbestimmung im Wesentlichen konkordant waren, gab es v.a. für resistente Isolate deutliche Unterschiede, da diese durch den Etest® nur in wenigen Fällen angezeigt wurden. Die molekulare Charakterisierung des mecA-Gens in Ceftarolin-resistenten MRSA im Vergleich zu sensiblen Isolaten derselben klonalen Linien zeigte, dass phänotypische Low-level-Resistenz vermutlich durch Polymorphismen in zwei Regionen des nicht-Penicillin-bindenden Anteils von PBP2a vermittelt wird.